Hier haben wir ein unfertiges Exemplar einer "Multi-Autoren-Story".

Entstanden in einem Forum vor einigen Jahren. Es wurde aber nie fertig, da das Forum dann irgenwann Probleme mit dem Hoster hatte und geschlossen wurde.
Jemand war so umsichtig und hat die Story als Word-Dokument gespeichert, da hatte ich sie mir noch schnell auf Platte gespeichert.
War so etwas Ähnliches wie ein Foren-RPG, nur als Roman geschrieben. Das da wirklich mehrere dran geschrieben haben kann man sichtlich erlesen, anhand der Wortwahl, des Satzbaus, der Grammatik, dem gesamten Stil eben.

Ich habe mich daran gesetzt, die gröbsten Fehler zu beseitigen, und wollte euch die Story hier präsentieren.

Ach ja, die Absätze, die ich geschrieben habe, poste ich in einer anderen Schriftart. Und nein, ich habe heute keinerlei Kontakt mehr mit den anderen Autoren dieser Geschichte. Nun lehnt euch zurück, ich finde die hatte wirklich Filmcharakter...




DEEP - in die Tiefe






Toshihiro Kanonone schaute gelangweilt aus dem Fenster des Privatgleiters der Firma Earthline.
Es raschelte kurz, als Doktor Karl Steiner, der neben ihm saß, in seinem Wissenschaftsmagazin weiterblätterte. Dann hörte man nur noch das leise Summen der Triebwerke des Gleiters. Toshihiro schaute auf die Uhr, es war 12:45 Uhr am 25.11.2067.
Er wandte sich wieder dem Fenster zu und versank erneut in seinen Gedanken.
Warum hatte sich sein Bruder nach so langer Zeit wieder gemeldet? Toshihiro mochte seinen Bruder Akira nicht sonderlich, er konnte sich in seiner Gegenwart einfach nicht kontrollieren. Er hatte schon immer ein Problem mit seinen Emotionen gehabt, aber in Gegenwart seines Bruders wurden seine Aggressionen besonders schlimm. Einen traurigen Höhepunkt hatte das Ganze vor Acht Jahren auf einer Familienfeier gefunden, Toshihiro und Akira prügelten sich damals die Seele aus dem Leib. Nach diesem Vorfall entschloss sich Toshihiro seine Emotionen endlich unter Kontrolle zu bekommen und meldete sich als Testperson bei EmoCorp. Er wurde ausgewählt und bekam als erster Mensch einen Emotionen-Blockierungschip, kurz EmoChip, eingepflanzt. Der Chip unterdrückte alle Emotionen Toshihiros, wenn er aktiviert war. Seit damals hatte er seinen Bruder nicht mehr gesehen. Und nun, nach Acht langen Jahren, meldete sich Akira plötzlich bei ihm und bat ihn zu einem Treffen zu kommen. Soweit Toshihiro mitbekommen hatte, hatte Akira in den Acht Jahren eine eigene Firma gegründet und war sehr reich geworden. Die Firma Earthline hatte sich auf Bergbau und Terraforming, also die Veränderung der Erdoberfläche, spezialisiert.
Toshihiro hatte die Einladung seines Bruders ablehnen wollen, aber Doktor Steiner hatte ihm geraten anzunehmen. Steiner meinte es sei ein wichtiger Schritt in seiner Emotionstherapie sich seinem Bruder zu stellen, außerdem könnte man testen wie gut der EmoChip funktioniert. Toshihiro schaute kurz zu Steiner hinüber, der Doktor der Physik und Biomechanik war so in sein Magazin vertieft, dass er Toshis Blick nicht bemerkte.
Doktor Steiner war der Einzige dem Toshihiro vertraute. Ohne Steiner hätte Toshi nie den EmoChip bekommen und wäre heute wahrscheinlich ein Fall für ein Irrenhaus. Steiner sah in Toshi schon beinahe so etwas wie einen Sohn und kümmerte sich zu jeder Zeit um ihn, deswegen begleitete er ihn auch auf seiner Reise. Toshihiro wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen als sich der Pilot des Gleiters meldete. „Mister Kanonone, Doktor Steiner, wir landen in 5 Minuten beim Earthline Hauptgebäude, machen sie sich bitte bereit zum Aussteigen.“ Steiner schaute auf, verstaute sein Magazin in seiner Tasche und wandte sich dann an Toshihiro.
“Also Toshi, jetzt werden wir gleich sehen ob der EmoChip und deine Therapie funktionieren.“
“Ja Doktor Steiner, ich hoffe auch dass ich mich diesmal kontrollieren kann, wenn ich meinen Bruder sehe.“ ,antwortete Toshi.
Danach wandte er sich wieder dem Fenster zu. Der Gleiter landete soeben vor dem Hauptgebäude von Earthline, einem Fünfzig Stockwerke hohen Glaspalast.
„Dort werde ich also meinen Bruder wieder sehen.“ ,dachte Toshihiro als der Gleiter mit einem kurzen Ruckeln aussetzte.
“Wenn ich nur wüsste was er von mir will.“



Die leuchtende rote Diode an Akira Kanonones Bürotür erlosch kurz, bevor sie in einem satten Grün blinkte.
Der Leiter der Verwaltungsabteilung von Earthline, Shinagi Wong, betrat den Raum.
“Mister Kanonone? Ihr Bruder ist soeben eingetroffen. Dieser...Arzt ist bei ihm."
Akira stand mit dem Gesicht zum riesigen Fenster im 49. Stock des Komplexes. Er rührte sich nicht. Shinagi wurde unruhig und verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein.
"Akira? Alles in Ordnung?" Akira Kanonone, Präsident und Gründer von Earthline Industries, rückte sich die Brille auf seinem Nasenflügel zurecht und drehte sich um.
"Was? Ja...ja, in Ordnung. Ich werde sie unten im Saal empfangen. Ähm... lass ihre Quartiere einrichten. Sie sollen sich erst ein wenig ausruhen. Die Anderen sind ja auch noch nicht da."
"Wie ihr wünscht, Sir." Shinagi machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro des jungen Präsidenten.

Wasser. Es kommt näher. Sie kann es schon plätschern hören. Dann, Dunkel um sie herum. Aber es fühlt sich nicht nass an. Was ist das dort hinten? Kann es...?

Schweißgebadet erwachte Myraim in ihrem Bett und setzte sich aufrecht hin. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es Zeit wurde, wenn sie ihren Flug noch erwischen wollte. Diese Bilder. Diese verfluchten Bilder.
Wieso wollten sie nicht aus ihrem Kopf verschwinden? Sie nahm sich eine Aspirin vom Nachttisch und spülte sie mit einem Schluck Wasser ihre Kehle hinunter. Sie betastete ihre Narbe an der rechten Schulter, ein immer wiederkehrendes Prozedere am Morgen. Wie sie dorthin gelangte, das wusste Myraim nicht.
Ihr Blick fiel auf die Visitenkarte, die hinter einer Postkarte ihrer Mutter aus Irland klemmte.

Shinagi Wong, Abteilungsleiter.

Die Rückseite kündete einen Termin an, und zwar in Japan. Earthline. Viel hatte sie von dieser Firma gehört, doch warum sie dorthin eingeladen wurde, wollte man ihr nicht erklären, nur dass es sich lohnen würde, würde sie interessieren, was damals mit ihr geschah. Nichts wünschte Myraim sich sehnlicher, als die Aufklärung dessen, was wirklich passierte, ihr Sturz von der Brücke... der Autounfall. Die Lücken in ihrem Gedächtnis waren eindeutig zu groß, als dass sie dieser Chance nicht nachgehen würde.
Sie würde für Japan bereit sein.


Jorek blickte aus dem Co-Pilotenfenster seines Hubschraubers. Das Wetter war inzwischen schlecht geworden, verdammt schlecht um genau zu sein. Es goss wie aus Kübeln und der Wind rüttelte ein ums andere am Hubschrauber, wie jemand der versucht, eine verschlossene Tür aufzumachen.
Sein Pilot Juri war es zwar gewöhnt bei schlechtem Wetter zu fliegen, und er war einer der besten Piloten, aber trotzdem fluchte er wie verrückt.
Jorek überprüfte noch einmal die Sensoren und ging dann in denn Frachtraum, zum 10 mal seit dem Flug. Er wusste auch nicht warum, aber irgendetwas beunruhigte ihn. Nicht seit dem Flug, sondern seit dem dieser komische Japaner ihn angeheuert hatte. Aber bei dem großen Batzen Geld, 250 Millionen Amerikanische Dollar und sämtliche Reisespesen, konnte Jorek einfach nicht widerstehen.
„So'n oller Scheißdreck.“ Schallte es von der Pilotenkanzel in denn Frachtraum. Mit einem kleinen Seufzer bewegte sich Jorek zurück zu seinem Co-Pilotensitz. Was auch immer Juri zu einem so lauten Fluch gebracht hat, es konnte nichts gutes sein.
„Was ist Juri?“ Fragte Jorek als er gleichzeitig die Sensoren überprüfte. Doch noch bevor Juri antworten konnte hatte er drei Sonden entdeckt. Mit seinen Augenimplantaten konnte er sie innerhalb weniger Millisekunden identifizieren. Es war einfache Überwachungsdrohne von Earthline.
„Kannst dich wieder abregen Juri, das sind nur Earthlinedrohnen. Also sollten wir auch bald an unserem Ziel sein.“
Jorek hatte recht. Knapp 5 Minuten später sah man das 50 Stockwerke hohe Gebäude. Es wurde von mehreren Xenonscheinwerfern angestrahlt. Durch denn von Wolken verdunkelten Himmel sah man das Licht klar und deutlich. Das Gebäude badete förmlich in Licht und strahlte eine gewisse Eleganz aus die Jorek leicht beeindruckte.
Juri landete den Hubschrauber auf dem äußersten Landeplatz und spannte noch einmal die Gegend ab, bevor er das Selbstverteidigungssystem deaktivierte. Draußen wurden sie schon von einem Begrüßungskomitee erwartet, welches Jorek einen Regenschirm gab und ihm zum Hauptgebäude brachte. Juri blieb beim Hubschrauber um dort die Triebwerke für eine eventuelle schnelle Flucht warm zu halten.
Den Joreks schlechtes Gefühl war immer noch nicht gewichen.


Als Toshihiro und Steiner das Gebäude betreten hatten, war ihnen ein kleiner Mann im Anzug entgegengekommen und hatte sich als Shinagi Wong vorgestellt.
Er hatte sie ihn einen Empfangssaal geführt und sie gebeten auf Mister Kanonone zu warten, welcher gleich kommen werde. Toshi schaute aus dem Fenster, dass Wetter war noch schlechter geworden.
„Toshi, wenn dein Bruder gleich kommt, will ich dass du auf jede Emotion achtest, welche du in seiner Gegenwart hast. Das ist wichtig, damit ich weiß wie gut der EmoChip funktioniert.“ Steiner schaute ihn mit einem schiefen Lächeln an.
„Ja, Doktor Steiner. Ich werde auf jede Emotion achten.“, antwortete Toshi geistesabwesend. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, öffneten sich die Saaltüren und Akira Kanonone kam schnellen Schrittes herein. Steiner hatte zwar Photos gesehen, war aber trotzdem überrascht wie ähnlich die beiden Brüder aussahen. Beide waren knapp einen Meter Siebzig groß, hatten zerzauste, dunkelbraune Haare und braune Augen. Auch die Gesichtszüge waren sich verblüffend ähnlich. Auch wenn Akira eine Brille trug, man erkannte sofort dass diese beiden Männer Brüder waren. Akira blieb vor Steiner stehen und streckte ihm die Hand hin.
„Sie müssen Doktor Steiner sein, ich bin Akira Kanonone, sehr erfreut.“
Steiner ergriff die Hand und schüttelte sie kräftig, dabei sagte er: „Ich freue mich ebenfalls sie kennen zu lernen.“
Nach dieser Begrüßung wandte sich Akira an seinen Bruder: „Toshihiro, es ist lange her.“
Toshi schaute ihn an, überlegte kurz und antwortete dann: " Ja, ist es. Akira, warum hast du mich hierher gebeten?“
Akira lachte kurz auf und meinte dann: " Direkt wie immer. Alles zu seiner Zeit, ihr werdet es noch früh genug erfahren. Jetzt möchte ich erstmal wissen, wie es dir in den letzten Acht Jahren so ergangen ist. Du hast dich seit damals sicher sehr veränd…“
Bevor er den Satz zu Ende bringen konnte, öffneten sich die Saaltüren ein weiteres Mal und Mister Wong kam herein.
„Mister Kanonone, es gibt Neuigkeiten.“ Akira wandte sich Mister Wong zu und begann leise mit ihm zu sprechen.
„Was gibt es denn nun schon wieder, Wong?“
„Miss Pomfrey wird ihn wenigen Minuten landen, ich habe schon einen Gleiter geschickt um sie abzuholen.“, meinte der kleine Mann im Anzug.
Akira nickte: „Gut und weiter?“
„Nun ja, Sir. Der Russe ist eingetroffen und verlangt sie zu sehen. Er meinte sie schulden ihm etwas. Er wartet ihn ihrem Büro auf sie.“
Akira nickte wieder und wandte sich dann an Toshi und Steiner: " Tut mir sehr leid, aber unser Gespräch muss warten. Ich habe dringende Geschäfte zu erledigen. Mister Wong wird euch eure Quartiere zeigen. Ich lasse euch benachrichtigen, sobald ich Zeit habe.“
Mit diesen Worten verschwand er schnell aus dem Saal. Wong schaute ihm kurz nach und sagte dann zu Toshi und Steiner gewandt: " Bitte folgen sie mir. Ihre Zimmer sind im obersten Stock und es wurde eine Kleinigkeit zu essen vorbereitet.“


Während Toshihiro und Steiner zu ihren Zimmern gebracht wurden, fuhr Akira mit dem Fahrstuhl nach oben zu seinem Büro und dachte nach.
„Mein Bruder, sein komischer Arzt und der Russe sind schon da. Miss Pomfrey ist auch schon auf dem Weg. Der Russe will sicherlich wie abgemacht die Hälfte des Geldes welches ich ihm geboten habe. Die Anderen werden wohl im Laufe des Tages auftauchen.“ Akira lächelte plötzlich.
„Wenn ich Glück habe können wir noch diese Woche beginnen.“


Begleitet von 2 Wachen lief Jorek in Richtung Earthlinewolkenkratzer und musterte dabei das Gelände. Aus der Luft sah es nicht sehr groß aus, aber wenn man als kleiner Mensch auf dem Gelände war nahm es ganz andere Ausmaße an.
Der Landeplatz bestand aus einer Landebahn für diverse kleiner Flugzeuge, wahrscheinlich war sie für Kanonones Privatjets gedacht. Außerdem hatte sie Platz für 4 normale Hubschrauber der Orca Klasse und 2 Schwertransporthubschrauber der Sea Hawk Klasse. Was in den 6 Hangars war konnte Jorek nur erahnen, denn sie waren abgeschirmt gegen die Sensoren seiner Implantate. Er vermutete neben einer Hand voll Privatjets passende Kampfjets als Begleitschutz und min. 2 der Schwertransporthubschrauber deren Landeplätze leer waren.
Vielleicht auch noch ein paar Kampfhubschrauber der Falcon Klasse aber nichts ernst zu nehmendes. Wenn wirklich etwas faul an der Sache war, würde Juri auf jeden Fall mit der Mirage entfliehen können. Ob Jorek es mit ihm schaffen würden, oder er sich durch die Wildnis und das Ödland die das Earthlinegelände umgaben, kämpfen müsste, war eine andere Frage.
Das einzige was ihm sonst noch auffiel während zwei Wachen ihm zum Wolkenkratzer brachten war ein riesiges Hangartor im Berg neben dem Gebäude. Auch dieses war abgeschirmt gegen seine Sensoren.
„Dieser Kanonone scheint doch nicht so schlecht so sein wie ich dachte.“, murmelte Jorek, als er das Tor musterte.
Doch ihm blieb nicht viel Zeit über den Inhalt hinter dem Tor nachzudenken, denn er war am Haupteingang des Gebäudes angelangt. Eine der Wachen salutierte vor ihm und bezog am Eingang neben anderen Wachen Posten, während die 2. Wache ihn ins Gebäude begleitete.
„Ich bringe sie jetzt direkt zu Mister Kanonones Büro. Dort können sie auf ihn warten, er sollte bald zu ihnen kommen.“, sagte die Wache, während sie auf den Lift warteten. Jorek blickte auf das Namenschild.
Barny, Barny Whiteman.
„Danke Mr. Whiteman.”, erwiderte Jorek, und sah Barny an, dass dieser nervös mit seinem Schlüsselbund spielte und leicht schwitzte.
„Hatte Kanonone seine Wachen vor mir gewarnt? Oder wirke ich nur bedrohlich auf die Wache?“, überlegte Jorek, und kam zu den Schluss, dass es wohl besser wäre ein freundlicheres Gesicht aufzusetzen. Vor allem da er gleich seinen versprochenen Anteil an Geld abholen wollte. Inzwischen war der Lift angekommen und Jorek und Barny stiegen ein. Ihr Ziel der 49. Stock. Dort angekommen gingen sie zu Kanonones Büro, wo Barny Jorek alleine ließ.
Jorek stellte sich an eine der vielen Fensterscheiben, die eine wahre Wand bildeten und einen guten Überblick über das Gelände gaben. Er sah zur Mirage hinüber und bemerkte nichts Ungewöhnliches. Vielleicht war sein komisches Gefühl doch nur eine Spinnerei, er wurde halt alt. Aber auf der anderen Seite hatte dieses Gefühl ihm schon des Öfteren das Leben gerettet. Er entschied sich das Gefühl fürs erste zu Unterdrücken und später noch mal alles abzuwägen. Jetzt war es erst mal wichtig das Geld von Kanonone zu bekommen.
Nach 5 min. Wartens erschien selbiger im Büro.
„Hallo Jorek-sama. Schön, dass sie es zu uns geschafft haben. Wie war ihr Flug?“, begrüßte Kanonone Jorek, während er seine Brille zurechtrückte.
„Lassen sie die Formalitäten weg und nennen sie mich einfach Jorek. Ich bin hier um unser Geschäft abzuschließen.“, erwiderte Jorek grob. Er hasste Formalitäten.
„Ok Jorek. Wie versprochen kriegen sie jetzt von mir die Hälfte des Lohns, 125 Millionen Dollar. Ich überweise es auf das von ihnen angegebene Konto.“
Mit diesen Worten setzte sich Kanonone an seinen PC und überwies unter Joreks prüfenden Blicken das Geld.
„Danke Mr. Kanonone… „ „Nennen sie mich bitte Akira.”, unterbrach Akira.
„... ok Akira. Ich habe noch ein paar Fragen an sie.“
Überrascht schaute ihn Akira an: „Welche denn?“
"Nun denn...", begann Jorek: "... erstens, warum brauchen sie einen Söldner wie mich für eine solche Expedition und worum geht es bei der Expedition? Soweit sie mir letztes mal erzählt haben, wollen sie in die Erdkruste vordringen um nach bestimmten Materialien zu suchen.“ Akira musterte Jorek mit starrem Blick.
„Es tut mir leid aber ich kann ihnen bisher nur Folgendes sagen. Im Erdinneren gibt es größere Gefahren als sie sich vorstellen können... oder vielleicht können sie sie sich doch vorstellen, aber nicht in dem Ausmaß. Wegen dieser Gefahren brauche ich sie. Das Ziel der Expedition werden Sie morgen erfahren. Und noch mehr Informationen kriegen sie morgen nach dem Aufbruch.
„Jorek war gar nicht zufrieden mit der Antwort, beließ es jedoch dabei. Er hatte schließlich das Geld angenommen und konnte immer noch abbrechen, wenn er merkte das etwas faul war.
„Nun gut Akira, ich werde zurück zur Mirage gehen und dort übernachten. Wir sehen uns morgen. Ich hoffe sie haben bis dahin ein paar gute Antworten auf meine Fragen.“, verabschiedete sich Jorek.
„Gute Nacht und bis morgen. Ich verspreche ihnen, ich werde sich nicht enttäuschen.“, erwiderte Akira.
Zurück in der Mirage erwartete Jorek schon ein ungeduldiger Juri.
"Und was hat dieser Geschäftsaffe in seinem Schickimickianzug gemacht?"
„Er hat uns das Geld überwiesen, aber meine Fragen halb abgeblockt. Auf jeden Fall war es doch richtig das schwere Equipment mitzunehmen, denn irgendwas ist faul an der ganzen Sache und ich habe das Gefühl das auf dieser Expedition Blut fließen wird. Zumindest drückte sich Akira in dem Sinne aus.“



Barny schwitzte immer noch. Eigentlich schwitzte er immer in dieser verdammten Schutzuniform die unbequemer nicht hätte sein können. Aber alleine die Gegenwart „des Russen“ hatte ihm gehörige Angst eingeflösst. Innerlich dankte er Gott dafür dass er sich nicht für die DEEP - Mission gemeldet hatte. Lange Zeit mit diesem Söldner hätte er nicht ausgehalten.
Gerade als er sich von dem Gedanken an den Russen lösen konnte, kam selbiger wieder aus Mr. Kanonones Büro. Ein Schock durchfuhr Barny, da die Tür schnell und lautlos aufging und der Russe genauso schnell und lautlos aus ihr heraus glitt.
„Sie brauchen mich nicht begleiten, ich finde den Weg alleine.“ Warf ihm der Russe entgegen bevor Barny etwas erwidern konnte. Innerlich dankte Barny wieder Gott dafür dass es ihm erspart blieb den Russen zu begleiten.
„Was halten sie von ihm, Barny?“ fragte Akria Barny plötzlich von der Seite, so dass dieser wieder erschrak.
„N-n-nun er ist ein angsteinflössender Mann. Und er scheint relativ aufmerksam zu sein. Er hat auf dem Weg zum Gebäude das Gelände gemustert. Und ich würde meinen Monatsverdienst drauf verwetten, dass er nicht nur die Augenimplante hat.“
„Hmm... ich glaube da haben sie eine gute Beobachtung gemacht. Aber wie ich sehe hat unser werter Gast auch eine gewisse Auswirkung auf sie gehabt“ erwiderte Akira.
„Äh.. ja.“ Erwiderte Barny mit leicht errötetem Gesicht.
„Machen sie sich nichts draus, seine Gegenwart war mir auch nicht sehr angenehm, aber er ist notwendig für die Mission“, sagte Akira mit einem Lächeln im Gesicht, bevor er in sein Büro zurückkehrte.
„Es ist schon ein komischer Tag heute.“ Dachte Barny, bevor er sich wieder auf seinen Wachgang im 49. Stock des Earthlinewolkenkratzers konzentrierte.


Während des Gesprächs zwischen Akira und Jorek hatten sich Toshihiro und Steiner in ihren Zimmern eingerichtet.
Steiner reichte Toshihiro ein Glas und sagte:“ Nun, das war eine kurze Wiedersehensfeier. Ich hätte erwartet, dass dein Bruder sich mehr Zeit für dich nehmen würde.
Nun ja, er scheint ein viel beschäftigter Mann zu sein, was hast du in seiner Gegenwart gefühlt, Toshi?“

„Eigentlich nichts, Doktor Steiner“

„Eigentlich?“, fragte Steiner mit einem leicht besorgten Gesichtsausdruck.

„Am Anfang fühlte ich nichts“, sagte Toshi:“ Aber als er mir dann in die Augen schaute, war da ein schwaches Gefühl, nur wie ein Echo von damals.“
„Wie ein Echo von welchem Gefühl?“, fragte Steiner, nun ernstlich besorgt.
„Wut, ein Echo der Wut die ich vor 8 Jahren in seiner Gegenwart andauernd empfunden habe.“
Steiner schaute Toshi kurz an, überprüfte einige Daten auf dem Kontrollarmband des EmoChips, welches er bei sich trug und schaute dann einige Sekunden lang aus dem Fenster.
Danach meinte er:“ Laut den Daten funktioniert der EmoChip perfekt, es wurde kein Fehler gemeldet. Der Chip hat während der letzten Stunden alle deine Emotionen komplett unterdrückt.“
„Aber wieso habe ich dann ganz eindeutig ein Wutgefühl gehabt, als ich meinen Bruder sah?“
Steiner schaute noch mal auf die Anzeigen des Kontrollarmbandesund antwortete dann:“ Ich weiß es nicht Toshi. Technisch ist das nicht möglich. Alle Gebiete deines Gehirns, welche für die Emotionen zuständig sind werden ständig vom EmoChip kontrolliert. Ich muss mir die aufgezeichneten Daten noch mal genauer anschauen, aber anscheinend funktioniert der Chip nicht so perfekt wie wir bisher dachten.“





Daniél Patrosklu strich noch einmal sanft und voller Andacht über den kleinen Felsen.
Der Felsen hatte einen langen Weg hinter sich, im Jahr 2054 von einer Raumsonde auf dem Jupitermond Io aufgesammelt, hatte er viele Tests in dutzenden Labors überall auf der Welt überstanden. Schließlich war er ihm Besitz eines Professors einer japanischen Universität gelandet. Und dieser hatte ihn schlussendlich Daniél überreicht, als dieser seinen Abschluss gemacht hatte. Der Stein hatte keinen materiellen Wert, aber Daniél war Geologe und deshalb war ihm der Fels besonders wichtig. Er sah ihn als eine Art Glücksbringer an, jedes Mal bevor er auf eine lange Reise ging, streichelte er ihn ein paar Mal.
Eine lange und möglicherweise sehr gefährliche Reise erwartete Daniél auch jetzt.
Als enger Freund von Akira Toshihiro, die beiden hatte zusammen studiert, wusste er weit mehr über das DEEP Projekt als die meisten Anderen. Wohler war ihm deswegen auch nicht zumute. Er freute sich zwar auf die Expedition, aber er wusste besser als jeder Andere wie gefährlich es unter der Erde sein konnte. Trotz all seiner Bedenken hatte er sofort zugestimmt als Akira auf ihn zukam und ihn fragte ob er mitmache. Zu groß war die Versuchung, zuviel Neues konnte man entdecken. Und auch seine Freundschaft zu Akira hatte eine große Rolle bei seiner Entscheidung gespielt. Daniél vertraute Akira mehr als jeder anderen Person die er kannte. Er schaute noch einmal lächelnd auf den Felsen, schulterte dann seine Tasche und sagte:“ Auf dorthin wo noch nie ein Mensch zuvor war.“
Danach verließ er seine Wohnung und stieg in den Privatwagen der Firma Earthline, der schon vor dem Haus auf ihn gewartet hatte.




Steiner lag auf dem Bett seines Zimmers und schaute sich immer wieder die aufgezeichneten Daten des EmoChips an. Toshi saß in seinem Zimmer gegenüber im Sessel und zappte sich durch alle Kanäle die das Pay-TV zu bieten hatte.
„Es will mir nicht klar werden wie ein Gefühl trotz des Chips in sein Bewusstsein gelangen konnte.“
Steiner stand auf, schenkte sich ein Glas Orangensaft, er war Abstinenzler, ein und setzte sich danach in den Sessel.
Es war unmöglich dass der Chip versagt hatte, die aufgezeichneten Daten bewiesen es. Aber trotzdem hatte Toshi ein Wutgefühl gespürt. Er kannte Toshi gut genug um zu wissen dass der Junge die Wahrheit sagte, aber trotzdem, es konnte nicht sein.
Bevor der Chip überhaupt entworfen wurde hatte sein Vater, Professor Rüdiger Steiner, jede einzelne Nervenzelle welche an der Entstehung der Gefühle beteiligt war, genauestens untersucht.
Nach diesem Jahre dauernden Prozess wurde eine Gefühlskarte des Gehirns erstellt, auf dieser Karte waren alle Bereiche eingetragen, welche für die Gefühle der Menschen verantwortlich waren. Und genau in diesen Bereichen, in der Fachsprache EmoZones genannt, wirkte der EmoChip. Dass Toshi jetzt trotz allem Wut empfunden hatte, konnte eigentlich nur einen Grund haben, aber der war zu absurd, als dass er wahr sein konnte.
Der EmoChip schaltete nicht, wie von vielen angenommen, die Gefühle des Trägers einfach ab. Vielmehr blockierte er die bewusste Wahrnehmung der Gefühle. Im Gehirn lief weiterhin alles ganz normal ab und die Gefühle entstanden wie immer, der Chip verhinderte nur, dass der Träger die Gefühle bewusst wahrnahm.
Das Toshi jetzt wieder ein Gefühl empfunden hatte ohne, dass der Chip einen Fehler gemeldet hatte, konnte nur eines bedeuten.
Das Gefühl war aus einem Bereich seines Gehirns gekommen, welcher normalerweise gar nichts mit der Bildung von Gefühlen zu tun hatte und deswegen nicht vom EmoChip kontrolliert wurde. Als Steiner dies klar wurde wusste er sofort, dass dies die Lösung des Problems war.
Und als er die logische Konsequenz daraus erkannte, wagte er kaum daran zu denken.
„Anscheinend fängt Toshis Gehirn an sich an den EmoChip anzupassen.“





Akira saß in seinem Büro und arbeitete in ruhe an seinem PC als er ein ganz leises klopfen vernahm.
Jemand hatte an der Tür des Büros geklopft.
Akira rückte seine Brille zurecht und sagte:" Herein!"
Die Tür öffnete sich ganz langsam und zaghaft und Christine trat hinter ihr hervor. Sie trug ihre gewöhnliche Earthline Uniform, ihre schwarzen Haare hat sie nach hinten gekämmt. Sie zitterte ein wenig und in den Händen hatte sie einen Bericht. Sie ging zu Akiras Schreibtisch und händigte Akira den Bericht aus. Dabei sagte sie leise und mit zitternder Stimme:" Hier ist ihr Bericht Herr Kanonone".
Akira nahm den Bericht und bedankte sich bei Christine.
Diese wollte danach das Büro von Akira verlassen. Als sie gerade die Tür hinter sich schließen wollte erwiderte Akira:" Warten sie. Wären sie bitte so freundlich dieses Dokument in das Zimmer 005 zu bringen?"
Christine kehrte in das Büro zurück und sah einen Datenpad den Akira in der Hand hielt. Sie konnte nicht erkennen was für Informationen er enthielt, aber er sah sehr wertvoll aus. Christine öffnete den Mund und erwiderte leise:" Ja Herr Kanonone das kann ich machen, das Zimmer 005 liegt direkt auf meinem Weg."
Akira stand auf und überreichte Christine den Datenpad. Danach rückte er seine Brille zurecht.
"Bringen sie es zu Toshi! Er wird verstehen worum es geht, geben sie es ihm einfach."
Christine wunderte sich über diesen komischen Satz von Akira, aber sie wollte dieser Aufforderung folge leisten.
"Ja ich werde es ihm sagen." Akira lächelte und musterte Christine.
"Ich hoffe ich kann immer noch auf ihre Unterstützung bei meinem Projekt rechnen?" Christine ging zur Tür.
"Aber natürlich ich werde dabei sein. Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen."
Christine schritt zur Tür hinaus und schloss eben diese von außen. Sie ging den langen Gang entlang zum Fahrstuhl und fuhr in den 13. Stock. Akira setzte sich wieder zu seinem Computer und arbeitete weiter.
Er lächelte und freute sich schon auf den morgigen Tag.


Es war kurz vor zwei Uhr als das Shuttle auf dem Landeplatz neben dem Hubschrauber landete.
Nur eine halbe Stunde Flug vom Flughafen Tokio aus hat es gedauert, doch Myraim Pomfrey war nun schon den ganzen Tag unterwegs. Sanft setzte das Shuttle auf dem Boden auf und zwei freundliche junge Herren nahmen Frau Pomfrey das Gepäck ab und geleiteten sie in das Hauptgebäude.
Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen, doch der Wind ging noch recht heftig.
„So Frau Pomfrey, Guten Abend erst mal. Entschuldigen sie, dass wir so gedrängt haben, aber das Wetter zeigt Japan heute nicht von der Besten Seite. Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug“ sagte einer der beiden Bediensteten.
„Danke, danke. Es ist schon recht so bei dem Wetter“
„Dürfen wir Ihnen Ihr Zimmer zeigen?“
„Es gibt Nichts, was mir jetzt lieber wäre“
Die drei Personen verließen die Eingangshalle und der Lift machte sich auf den Weg in den 32sten Stock.
„Hoffentlich ist das Zimmer nach Ihrem Geschmack, Frau Pomfrey. Die Arbeit kann ja bis Morgen warten. Nicht wahr?“
„Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht worum es genau geht“
„Was? Sie wissen nicht, dass Sie einen toten Alien untersuchen sollen?“
„Aber Batou, der Typ im Keller ist doch nie im Leben ein Alien“
„Ino hat mir selber gesagt, dass es kein Mensch ist. Und die muss es wissen, immerhin arbeitet sie wahrscheinlich immer noch an dem Kerl“
„Sie haben einen Alien? Ich will ihn sehen. Jetzt!“
„Es ist zwei Uhr!“
„Bitte. Nachdem was sie gesagt habe, kann ich doch eh nicht schlafen.“
Sie stoppten den Fahrstuhl und während Walter die Koffer ins Zimmer von Frau Pomfrey trug, fuhren Myraim und Batou in den Keller um den merkwürdigen Leichnam zu obduzieren.
„Hallo Ino!“
„Batou, was machst du denn hier?“
„Frau Pomfrey wollte unbedingt sofort hier her.“
„Hallo Frau Pomfrey, Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Es ist mir eine Ehre“
„Vielen Dank. Wo ist >Er<?“
„Hier drüben auf der 39. Bitte kommen Sie.“
Da lag er nun. Ein Leichnam, ca. 1,85 groß blasse Haut. Der Körper war völlig aufgedunsen, wie bei einer Wasserleiche. Aber die Haut zeigte keine typischen Verfärbungen und Ränder wie es sonst bei Wasserleichen ist. Einzelheiten waren nicht zu erkennen. Das Geschlecht ließ sich nur annähernd bestimmen. Vom Gesicht war fast nichts zu erkennen. Außer der grauen Farbe der Haut könnte das durchaus ein Mensch sein.
Doch warum war er so merkwürdig aufgedunsen? War es etwa...
„Ino, haben Sie eine Druckkammer für Taucher hier?“
„Ja sicher“
„Gut. Dann helfen sie mir mal“
Zu zweit wuchteten sie die Leiche auf einen Transporttisch und brachten ihn in die Druckkammer. Langsam erhöhten Sie den Druck auf 2 Atmosphären. Es tat sich Nichts. Bei 3 Atmosphären sackte der Oberkörper zusammen. Der Körper schrumpfte! Als die Kammer nur noch 5 Atmosphären anzeigte, war der Druck auf dem Maximum. Denn so tief konnte kein Taucher runter.
Der Körper des Toten hatte sich vollkommen verändert. Doch dort lag kein Mensch auf dem Tisch! Er war einen Kopf kleiner geworden. Das Gesicht allerdings kam Frau Pomfrey merkwürdig bekannt vor.
Irgendwo hatte sie diesen kleinen Kerl schon Mal gesehen...
„Das ist ja merkwürdig, Frau Pomfrey. Was hat das zu bedeuten?“
„Ich weiß auch nicht genau. Dass der Körper so aufgedunsen ist, ist eine Folge eines raschen >Aufstiegs<. Normalerweise kann jeder gesunde Mensch so einen Druckunterschied überstehen. Vorausgesetzt er hat dazu genug Zeit. Wo ist die Leiche gefunden worden?“
„Das weiß ich nicht. Ich fürchte sie müssen mit Akira Kanonone sprechen.“
„Das werde ich tun, Ino. Das werde ich!“


Der Regen hatte aufgehört gegen die Fassade zu prasseln, aber man hörte das gedämpfte Heulen des Windes, wie er gegen die Scheibe des Büros im 49. Stock des Earthline Gebäudes blies.
In dem großen Büro in diesem Stockwerk brannten keine Lampen.
Akira Kanonone saß, nur in das bläuliche Licht eines Monitors getaucht, an seinem Schreibtisch und studierte aufmerksam einige Papiere, die scheinbar ungeordnet vor ihm lagen, als er plötzlich durch die Stimme seiner Sekretärin aus der Sprechanlage auf dem Schreibtisch hochgeschreckt wurde.
„Mr. Kanonone? Ein Geologieprofessor namens Okinawa möchte sie sprechen. Er sagt es gehe um DEEP und es sei wichtig. Soll ich ihn durchstellen?”
„Was? Um die Zeit? Nun gut, stellen sie ihn bitte durch”
Ein leises Piepen und die rote Kontrollleuchte an der Freisprechanlage zeigten an, dass der Anrufer durchgestellt wurde.
„Guten Abend Mr. Kanonone” meldete sich Okinawa.
„Guten Abend auch Mr. Okinawa. Um was geht es? „
„Nunja ... Wie ihre Sekretärin ihnen sicherlich mitgeteilt haben sollte geht es um ihr Projekt. Sie hatten mich ja vor einiger Zeit um meine Unterstützung gebeten und ich hatte gesagt, ich werde darüber nachdenken.”
„Und? Haben sie sich also endlich entschieden? Ich dachte, sie hätte zugesagt!?”
„Ja, das habe ich. Aber ich werde aus gesundheitlichen Gründen leider nicht persönlich an ihrer Expedition teilnehmen können. Allerdings bin ich trotzdem sehr an diesem Projekt interessiert. Ich würde daher gerne jemand anderen an meiner Stelle schicken. Es handelt sich um meine studentische Hilfskraft namens June.”
„Nun...Ich hatte eigentlich gehofft sie würden persönlich teilnehmen. Was ist das für eine Hilfskraft?”
„June ist zwar noch nicht lange bei mir, aber sie lernt schnell und hat in der Zeit, in der sie hier ist wirklich alles gelernt, was ich noch lehren kann. Eine erstaunlich junge Frau, wenn ich das bemerken darf. Ich habe ihnen bereits eine Mail mit allen Informationen über sie geschickt. Sie ist für den Job vermutlich sowieso besser geeignet als ich.”
Akira dachte nach. Okinawa war einer der besten seines Fachs. Er war sicherlich auch nicht mehr der Jüngste, aber dennoch wunderte es ihn, dass er „gesundheitliche Probleme” hat.
Außerdem gefiel ihm ein Personalwechsel so kurz vor Start des Projektes gar nicht. Diese June musste erst einmal überprüft werden, das stand fest.
„Sie können mir natürlich auch gerne während der Expedition Daten zusenden, die ich dann hier im Labor auswerten kann” meldete sich Okinawa wieder zu Wort, dem das Schweigen nicht zu gefallen schien.
„Tut mir leid, das wird wohl nicht nötig sein Mr. Okinawa. Wir haben eigene Anlagen dafür. Trotzdem freue ich mich für ihr Angebot. Wir werden ihre Aushilfskraft umgehend prüfen. Ich denke sie wird in einigen Stunden von uns hören. Der Abholservice, der für sie gedacht war ist jetzt sowieso schon unterwegs.”
„Ja, freut mich zu hören. Ich hoffe meine kurzfristige Absage bereitet ihnen nicht zu viel Umstände ...”
„Das hoffe ich auch. Was genau haben sie eigentlich für gesundheitliche Probleme wenn ich fragen darf?”
„Tja, ich bin heute früh unglücklicherweise ausgerutscht und die Treppe hinuntergefallen. Mein rechtes Bein und meine linker Arm werden wohl noch ein wenig verheilen müssen.”
„Oh! Na dann gute Genesung jedenfalls. Wie gesagt, wir werden diese June überprüfen und benachrichtigen. Auf Wiedersehen!”
„Ja danke. Auf Wiedersehen!”
Akira dachte nach. Okinawas Ausfall gefiel ihm wirklich gar nicht. Aber er würde diese June checken lassen. Ihm blieb wohl keine Wahl.
Aber irgendwas war seltsam an Okinawa, dachte er sich. Er konnte nicht genau sagen was, aber vermutlich war er noch etwas von seinem Sturz durcheinander.
Er wollte sich gerade eine Notiz machen, dass der Sturz noch überprüft werden möge, als sich seine Sekretärin wieder über die Sprechanlage meldete.
„Mr. Kanonone? Frau Pomfrey möchte gerne mit ihnen sprechen. Sie steht gerade vor mir in meinem Büro.”
„Frau Pomfrey? Nun gut, schick sie rein. Ich habe sie ja auch noch nicht begrüßt.”
„Wie sie wünschen.”
„Ach noch was! Okinawa hat eine Mail geschickt, in der er eine gewisse June vorstellt. Schicken sie das mal der Personalabteilung, die sollen sich diese June mal genauer anschauen.”
„Wird gemacht. Sonst noch etwas?”
„Hmm ... nein. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Schicken sie Frau Pomfrey rein bitte.”
Die Kontrollleuchte an der Tür leuchtete grün auf und ein Flügel der Doppeltür öffnete sich. Frau Pomfrey betrat den Raum und ging langsam auf den Schreibtisch am Fenster zu, während Akira das Licht an machte und den schnell den lauwarmen Inhalt seiner Kaffeetasse leerte.


Frau Pomfrey ging den langen Gang im 49. Stock entlang schnurstracks auf Akiras Büro zu. Als sie dort angekommen war öffnete sie die Tür und betrat das Büro.
"Herr Kanonone nehme ich an?"
"Genau der!" Akira stand von seinem Stuhl auf und ging langsam auf Myraim zu.
"Ich habe sie nicht so früh erwartet, Frau Pomfrey! Hatten sie einen guten Flug? "
Myraim hatte jetzt keine Lust auf solch einen Smalltalk. Sie wollte wissen was das für ein Ding im Keller war.
Wieso erinnerte es sie an ihre Vergangenheit? Wieso?
Sie musste es einfach herausfinden. " Ich habe keine Zeit für Smalltalk Herr Kanonone sagen sie mir lieber was das für ein Ding im Keller ist. Handelt es sich bei dieser Lebensform Wirklich um einen Außerirdischen? Um ein Lebewesen von einem anderen Planeten? Sagen sie mir Herr Kanonone was wird hier gespielt?"
Akira ging wieder zu seinem Schreibtisch und setzte sich. "Setzen sie sich das kann ein bisschen dauern. Möchten sie einen Kaffee oder einen Tee?"
Myraim setzte sich. "Nein danke."
Akira räusperte sich und begann zu erzählen. "Dieses Wesen stammt nicht von einem anderen Planeten soviel ist sicher. Wir haben es im Inneren der Erde gefunden. Ob es aus dem Weltall hierher kam oder ob unter der Erdoberfläche noch weitere Wesen dieser Art existieren wissen wir nicht. Das heißt noch nicht! "
Myraim erschrak für einen kurzen Augenblick. "Was soll das heißen noch nicht?"
Akira erzählte weiter. "Was denken sie was das für eine Expedition sein wird zu der ich sie eingeladen habe? Und sie werden ganz sicher nicht die einzige sein die darüber überrascht sein wird. Aber mehr will ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht verraten. Ich hoffe sie können Eins und Eins zusammenzählen.
Myraim konnte es kaum glauben. "Heißt das sie wollen unter die Erdoberfläche starten Herr Kanonone? Das ist doch Wahnsinn. Das kann doch nicht klappen. Niemand hat das bisher versucht."
Akira stand auf und wurde ein wenig lauter. "Gerade weil es niemand versucht hat müssen wir dieses Wagnis Eingehen. Und ich weiß dass auch sie die Wahrheit herausfinden wollen. Die Englischen Bergwerkkolonien die eingestürzt sind, das Wesen aus dem Erdinneren das alles sind Zeichen und es gibt einen Zusammenhang. Kann ich mit ihrer Unterstützung rechnen Frau Pomfrey? Ich weiß auch sie wollen die Wahrheit wissen. Wir alle sind im Grunde nur auf der Suche nach der Wahrheit oder was meinen sie?"
Myraim zitterte das ganze machte ihr schon ein wenig Angst aber auch sie wollte die ganze Wahrheit erfahren nicht nur über das Erdinnere, sondern vor allem auch über sich selbst. Und sie wusste dass sie im Erdinneren auf Antworten stoßen würde. "Ja Herr Kanonone sie können mit meiner Unterstützung voll und ganz rechnen."
Akira Kanonone ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen. "Wenn weiter nichts ist Frau Pomfrey!"
Myraim stand auf und ging zur Tür des Büros. "Danke Herr Kanonone das war alles ich werde jetzt auf mein Zimmer gehen. Bis morgen!"
Akira Kanonone rückte seine Brille zurecht. "Bis morgen und eine gute Nacht."
Myraim Pomfrey verließ das Büro und machte sich auf dem Weg zu ihrem Zimmer das im 13. Stock lag.

Der Fahrstuhl hielt im 13. Stock an. Christine stieg aus dem Fahrstuhl aus. Sie hatte den Datenpad unter ihrem Arm und suchte das Zimmer von Toshihiro Kanonone und Karl Steiner. Nach kurzem überlegen fiel ihr die Zimmernummer wieder ein es war die Zimmernummer 005-Z1.
Bevor sie anklopfte und hereintrat zögerte sie erst ein wenig. Schließlich klopfte sie an die Tür. zweimal machte es sachte poch, poch.
Christine öffnete die Tür und sah zwei Männer die gerade fern sahen. Anhand der Musik und der Schreie der Sendung konnte sie darauf schließen ohne einen Blick zum Fernseher zu riskieren. Der mit dem emotionslosen Blick, das musste Toshi sein, der kleine Bruder von Herrn Kanonone. Sie sahen sich wirklich sehr ähnlich die beiden.
Christine errötete leicht beim Anblick von Toshihiro. Sie ließ sich aber nichts anmerken und fasste sich schnell wieder.
"Ähm, entschuldigen sie bitte!"
Toshihiro wandte sich zur Tür. "Ja was gibt es?"
Christine wurde es etwas mulmig und sie zitterte ein wenig. "Ich habe hier etwas das ich Herrn Toshihiro geben soll."
Christine übergab den Datenpad Toshihiro. Karl Steiner wandte sich zu Christine. "Was ist das?"
Christine antwortete schnell und abrupt. "Ich weiß es auch nicht ich weiß nur das ich es an Herrn Toshihiro ausliefern soll mehr weiß ich auch nicht. Auf Wiedersehen!"
Christine verließ das Zimmer von Karl Steiner und Toshihiro Kanonone. Toshihiro schaute gebannt auf das Datenpad, welches er erhalten hatte. Fast so als wäre er Hypnotisiert.
Karl Steiner stand auf und sah sich ebenfalls den Datenpad an." Was ist das Toshi?", Fragte Karl Steiner verwundert.
Toshihiro stand auf und erwiderte gelassen. "Ein Zeichen, ein Zeichen".


Es war kurz nach halb 3 als Jorek sich dafür entschied ein wenig zu schlafen.
Seine Recherchen über Earthline und Kanonone hatte er beendet und war zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen. Was sein schlechtes Gefühl immer noch nicht verbesserte.
Normalerweise würde er sich damit ablenken das Equipment zu verladen, aber um diese Uhrzeit war höchstens die minimal Besetzung der Wachmannschaft wach und es war unmöglich irgendwas zu machen was Akira Kanonones Zustimmung erforderte.
Außer natürlich Kanonone war noch wach. Aber Jorek bezweifelte dies und hatte auch keine Lust nachzugucken.
Bevor er sich in seine Hängematte im Lagerraum schwang, aktivierte er das Sicherheitssystem der Mirage. Damit er besser schlafen konnte schaltete er außerdem ein paar seiner Implantate aus und Juris MP3-Player der irgendein Rocklied wiedergab. Juri hat die lästige Angewohnheit beim Einschlafen immer Musik anzumachen. Jorek hätte es ihm normalerweise verboten, aber er wusste dass Juri sich anders nicht beruhigen konnte.
Im Gegensatz zu Jorek dessen Implantate so ziemlich alle Körperfunktionen verstärken oder verändern konnten. Außer seine Gefühle. Jorek hatte zwar von einem EmoChip gehört aber hält die Unterdrückung der Gefühle für lebensgefährlich.
Denn Gefühle wie Angst oder Wut können eine überragende Auswirkung auf den menschlichen Körper haben, obwohl andere wie Zuneigung dem Menschen zur großen Gefahr werden können. Auf jeden Fall hatte sich Jorek gegen den EmoChip entschieden da er Gefühle wie Zuneigung gar nicht mehr kannte und auf die wenigen die er hatte nicht verzichten wollte.
Dem einzigen dem er wirklich ein bisschen vertraute war sein Pilot Juri, der gerade mit offenem Mund in einer Ecke des Lagerraums gebettet in mehreren Kissen und einer Wolldecke schlummerte.
Mit einem herzhaften gähnen deckte sich der angeblich brutalste und professionellste Söldner der Welt zu und viel schnell in einen Tiefen traumlosen Schlaf.
Am nächsten morgen wurde Jorek von einem piependem Geräusch des Sicherheitssystems der Mirage geweckt. Jemand näherte sich dem Hubschrauber. Schnell sprang Juri auf und zog sich neue Sachen an. Dann griff er seine Sig Sauer welch er lud und entsicherte, bevor er sie in den Holster steckte.
Juri der inzwischen auch wach war guckte verschlafen aus seinem Schlafeck und brachte ein: „G´un Morgen, was´n looooosch ?“ raus.
„Jemand nähert sich dem Hubschrauber, wahrscheinlich nur eine Eskorte zum Hauptgebäude.“ Erwiderte Jorek.
„Mmm n´ok soll ich schon ma Frühstück machen?“
„Nicht für mich, aber iss du ruhig etwas, wenn ich wieder da bin wird das Equipment verladen.“
„M´kay“ brachte Juri hervor bevor er wieder in Halbschlaf versank.
Jorek öffnete vorsichtig die Tür der Mirage, mit einer Hand an der Sig. Die Wache die Richtung Hubschrauber lief war anscheinend überrascht darüber, dass man sie schon entdeckt hatte.
Es war Barny.
„Guten Morgen Mr. Whiteman.“ Grüßte Jorek.
„G-guten Morgen Mr. Jorek“ Erwiderte Barny.
„Was gibt es?“
„Herr Kanonone bittet sie zu sich. Ich soll ihn ausrichten das er bereit wäre ihre Fragen nun zu beantworten, wenn sie bereit sind mit den anderen Gästen zu Frühstücken.“
Jorek knurrte. Er hasste es mit mehreren Menschen zu Frühstücken, vor allem wenn er auf Informationen wartete.
„Ok, ich komme mit.“ Sagte Jorek mit finsterer Mine während er seine Sig wieder sicherte.
„Dann folgen sie mir einfach.“ Erwiderte Barny der darauf wartete das er und Jorek auf gleicher Höhe waren bevor er in Richtung Earthlinegebäude lief.


In einem großen Zimmer fand das Festmahl statt.
Es war ein richtig großer Raum in dessen Mitte ein großer Tisch stand.
Ein Bankett mit allerlei Köstlichkeiten dieser Welt wurde serviert. Die Köche arbeiteten noch an dem I-Tüpfelchen damit das Frühstück ein voller Erfolg werden würde.
An den Wänden hingen große und schöne Bilder berühmter Künstler und der Raum hatte eine gewisse Eleganz die nur sehr selten zu finden ist.
Shinagi Wong betrat das Zimmer und vergewisserte sich ob alles seine Richtigkeit hatte. Nachdem er seinen Kontrollgang beendet hatte kontaktierte er Akira Kanonone.
Wong drückte einen Interkomschalter der ihn direkt mit Akira Kanonone verband. "Herr Kanonone es ist alles bereit für das Frühstück."
Akira Kanonone freute sich das konnte man richtig hören. "Gut so, alle Teilnehmer sind bereits auf den Weg. Und ich werde auch bald da sein. Halten sie mich auf dem laufenden."
Damit beendete Akira Kanonone das Gespräch. Shinagi Wong wartete auf die Ankunft der Teilnehmer die ja jeden Augenblick erscheinen konnten. Nach circa 15 Minuten erschienen die ersten Teilnehmer. Es waren Karl Steiner, Toshihiro Kanonone und Jorek. Alle drei setzten sich auf ihre Plätze die ihnen Zugewiesen wurden. Durch ein Namensschild wurde kenntlich gemacht wer an welchem Platz sitzen würde.
Als nächstes betraten Christine, Myraim Pomfrey und Daniel Patrosklu den Raum und setzten sich. Zum Schluss kamen Akira Kanonone und zwei unbekannte in den Raum. Die Zwei unbekannten stellten sich als June und John Doe vor. Nachdem alle anwesenden Platz genommen hatten wurde ein schmackhaftes Frühstück serviert. Dazu gab es einen Wein aus einem guten Jahrgang.
Bevor nun alle mit dem Mahl begannen übernahm Akira Kanonone das Wort. "Ich freue mich das sie alle gekommen sind. Ich hoffe sie haben sich inzwischen gut erholt. Bevor wir mit dem Menu beginnen wollte ich ihnen allen erklären warum sie hier sind. Sie alle haben sich zu einer Expedition qualifiziert die unter der Führung von Earthline stattfinden wird. Durch ihre Fähigkeiten und ihr Wissen ist unsere Wahl auf sie alle gefallen."
Steiner stand wütend auf und wollte Akira zur Rede stellen. "Was soll das heißen? Ich weiß von keiner Qualifikation, und auch von keiner Expedition. Wieso bin ich und Toshihiro hier?
Akira blieb locker und redete weiter. "Sie alle erfüllen Voraussetzungen die von großer Wichtigkeit bei der Mission sein können. John Doe und Christine, Myraim Pomfrey und auch Daniel Patrosklu haben sich freiwillig für dieses Projekt gemeldet, Jorek hat für diesen Job eine enorme Menge Geld erhalten. June ist als Ersatz für Herrn Okinawa hier. Aber sie Herr Steiner und du Toshi ihr seid aus einem anderen Grund hier!"
Toshihiro schaute emotionslos auf Akira. "Aus welchem Grund Bruder?"
Akira fing an zu grinsen. "Ich will nur das du mich begleitest auf meiner Expedition sonst nichts Bruderherz. Und sie Herr Steiner können auch mitkommen."
Toshihiro kam die Sache etwas merkwürdig vor. "Was ist das für eine Expedition?"
Akira erklärte es mit sichtlicher Freude. "Es ist eine Expedition ins Erdinnere! Wir vermuten das sich Lebewesen im Erdinneren aufhalten. "
Jorek protestierte. "Lebewesen im Erdinneren, sowas gibt es doch nicht!"
Myraim unterbrach Jorek. "Doch es gibt sie. Wir haben ein Exemplar hier im Keller. Wer es nicht glaubt kann es sich ja gerne mal ansehen? Diese Lebewesen sind real."
June stand auf und schaute zu Akira. "Ich habe auch schon von dieser Theorie gehört aber ich hielt es nicht für möglich. Ich freue mich sehr, an dieser Expedition teilzunehmen.
Akira übernahm wieder das Wort. "Wenn also keiner Einwände hat werden wir geplant heute um 17 Uhr ins Innere der Erde starten. Wer es sich anders überlegt kann gerne hier bleiben. Ich zwinge niemanden. Es ist ihre Entscheidung, ganz allein ihre. Ich wünsche ihnen einen guten Appetit."
Toshihiro ergriff noch einmal das Wort: " Ist das wirklich alles, ich soll dich auf eine Reise ins Erdinnere begleiten? Deshalb rufst du mich hierher! Wieso das alles? Du hast dich die ganzen Jahre kein einziges mal mehr gemeldet."
Akira rückte seine Brille zurecht: " Weil ich dich jetzt brauche deshalb Toshihiro. Ein Mensch ohne Emotionen könnte von großem Nutzen für unsere Mission sein. Wer weiß was uns noch alles erwartet. Dort unten unter der Erde. Wirst du mich nun also begleiten Toshi?"
Toshihiro rückte seinen Stuhl zurecht und trank einen Schluck Wein. "Ja."
Nach diesem Gespräch aßen alle anwesenden erstmal ausreichend weiter. Sie wussten dass dies wahrscheinlich ihr letztes Essen oberhalb der Erde sein würde. Als alle anwesenden mit dem Menu fertig waren kam meldete sich Shinagi Wong über das Interkom, er hatte eine wichtige Nachricht zu überbringen.


„Herr Kanonone...“, keuchte Shinagi mit aufgeregter Stimme ins Mikro.
„Was gibt es?“ Fragte Akira.
„Ein großes Problem... Barny Whiteman, einer unserer Wachmänner... ist...“, Shinagi stockte kurz.
„Er ist ermordet wurden und man hat einen Einbruch in ihr Büro festgestellt!“
„Was?“ Zischte Akira mit letzter Selbstbeherrschung ins Mikrophone, fast wäre er vom Stuhl aufgesprungen.
„Er wurde gerade eben vor ihrem Büro gefunden. Er sieht übel aus, man hat ihn regelrecht aufgeschlitzt. Ich habe schon erste entsprechende Maßnahmen eingeleitet, aber sie sollte sich das unbedingt angucken.“
Shinagi klang immer noch leicht aufgeregt und verstört.
„Ich komme sofort, lassen sie keinen der Gäste etwas merken.“ Zischte Akira in sein Mikro.
„Ok.“ Erwiderte Shinagi. Akira sah sich um.
Die Einzigen die ihn ansahen waren Jorek und June, ansonsten schien keiner seine Stimmungsänderung mitbekommen zu haben.
„Es tut mir leid,“ begann Akira: „...aber ich muss sie früher verlassen als gewollt. Christine, würden sie bitte mitkommen?“
„Ja, was gibt es den?“ Fragte Christine die Akiras Unterton nicht verstanden hatte.
„Das erkläre ich ihnen später.“ Erwiderte Akira mit aussagendem Blick. Beide wollten gerade durch die Tür zum Flur verschwinden als Jorek aufsprang.
„Einen Moment Akira, sie haben mir mehr Infos versprochen!“
„Jetzt nicht Jorek... oder warten sie vielleicht doch. Kommen sie bitte auch mit, ich könnte ihre Hilfe gebrauchen.“
Jorek war wieder durch Akiras schnelle Handlung überrascht, schloss sich ihm aber sofort an. Die anderen Gäste blieben mit verdutzten Blicken zurück. Nur June hatte eine kühle Mine aufgesetzt.


„Was ist passiert?“ Fragte Jorek.
„Einer meiner Wachmänner wurde aufgeschlitzt. Barny Whiteman.“ Antwortete Akira. Christine schien erst nicht zu begreifen doch dann verzog sich ihre Mine und ihre Haut wurde blass.
„Ich glaube ihrer Sekretärin geht es nicht gut.“
„Keine Angst Christine, ich werde sie nicht mit zum Schauplatz nehmen, sie steigen bitte im 40. Stock aus und gehen zu unserer Überwachungsabteilung. Von da schicken sie mir alles Material das nach 10:00 Uhr aufgenommen wurde.“
„O-o-ok..“ Stotterte Christine, welche sichtlich geschockt war. Nachdem Christine im 40. Stock ausgestiegen war, wand sich Akira wieder Jorek zu.
„Ich hoffe sie können mir gleich helfen. Ich denke sie sind am besten geeignet um zu sagen was da oben passiert sein könnte, vor allem da sie Barny in den letzten Stunden öfters gesehen haben.“
„Verdächtigen sie mich?“ Fragte Jorek.
„Nein. Jeder Mensch mit logischem Verstand weiß, dass sie es nicht gewesen sein können. Es gibt nur einen Eingang zum Esszimmer und meine Wachen haben mir gemeldet das sie den Raum betreten aber nicht wieder verlassen haben, nach dem ich Barny das letzte mal gesehen habe.“
„Sagen sie niemals nie. Aber in diesem Fall haben sie recht. Ich habe Barny das letzte Mal beim Lift gesehen.“
„Wir werden gleich sehen was passiert ist. Wir sind angekommen.“
Die Tür des Liftes öffnete sich und gab ein grausames Szenario preis. Neben der Eingangstür zu Akiras Büro, welche aufgebrochen war, lag Barny.
Seine Bauchdecke war aufgeschnitten und Blut klebte an den Wänden. Inmitten dieses grausamen Bildes standen andere Wachmänner, Spurensicherung und Shinagi, welche die Szenerie absperrten und nach Hinweisen suchten.
Shinagi der fast so sehr wie Christine geschockt war rannte auf Akira zu und sprach auf ihn ein.
Jorek zog seine rechte Augenbraue hoch und musterte die Leiche und die Umgebung. Er knurrte und wand sich an Akira.
„Wissen sie...“, begann er. „Ich hatte schon die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl aber seit dem ich den armen Barny hier gesehen habe ist mein Gefühl noch schlechter. Wer oder was dies angerichtet hat muss extrem schnell und trainiert in dem Umgang mit Klingen sein. Ein trainierter Marine könnte so was anstellen. Aber irgendwas stimmt hier nicht.“
„Interessante erste Einschätzung. Auch wenn ich mir dies selber denken konnte. Kommen sie doch mit in mein Büro, dort sollten gleich die Berichte sein. Vielleicht ergeben sie mehr.“
In Akiras Büro sahen sich Jorek und er die Überwachungsvideos an. Nach ca. 2 Stunden hatten sie trotz verschiedenster Filter und Einstellungen nichts herausgefunden. Die Kamera zeigte den Eingang zu Akiras Büro der von Barny bewacht wurde. Und dann plötzlich flackerte das Bild und man sah Barnys Leiche und die blutverschmierte Umgebung. Akira seufzte.
„Das bringt uns nicht weiter.“
„Da mögen sie recht haben, aber eines ist sicher... derjenige der dies getan hat war keiner der Gruppe die gefrühstückt hat, denn der Mord ist um 10:25 passiert. Genau da wo alle gegessen haben. Interessant ist, das ca. 2 Minuten des Videos fehlen.“
„Wirklich?“ Akira klang verdutzt.
„Ja, achten sie auf die Zeiten zwischen dem letzten Ausschnitt wo alles normal ist und dem wo man Barnys Leiche sieht.“
„Erstaunlich sie haben recht. Ich muss sofort mit meiner Sicherheitsabteilung reden.“
Akira betätigte sein Gespräch und wand sich wieder Jorek zu.
„Man kümmert sich darum, aber nun zu den Infos die ich ihnen versprochen habe.“
Akira erzählte alles was Jorek wissen wollte. Nach dem Gespräch verlies Jorek Akiras Büro und ging zurück zur Mirage, diesmal mit Begleitung von 3 Wächtern. Akira schien kein Risiko eingehen zu wollen, noch nicht mal bei dem besten Söldner der Welt. Jorek musste bei dem Gedanken schmunzeln. Zurück in der Mirage wurde er von einem neugierigen Juri empfangen.
„Und? Und? Und?“
„Es gibt ein Problem, einen Toten und wir müssen in 2 Stunden das Equipment verladen. Mehr erzähle ich die später.“ Erwiderte Jorek.
Juri guckte ihn schmollend an, aber er wusste das er an der Tatsache nichts ändern konnte.
„Du bist der Chef.“ Sagte Juri achselzuckend.
„Genau.. Könntest du bitte so freundlich sein und alle Informationen zu den Beteiligten am DEEP - Projekt für mich zusammenstellen, die du finden kannst? Ich konnte Akira Zugriff zum Firmennetzwerk abschwatzen.“
„Aye Sir!“
„Danke, ich muss mir nämlich noch ein interessantes Video angucken.“
Mit diesen Worten setzten sich beide an ihre Rechner und erledigten ihre Aufgaben.
Jorek wurde dabei das Gefühl nicht los, dass eine seiner Annahmen an dem Mord Barnys nicht stimmen.
Nur welche konnte er nicht sagen.


Noch vor dem Mittagessen suchte Akira den Keller auf.
Hier hielt er das (seiner Meinung nach) am besten gehütete Geheimnis der Menschheit versteckt. Er war noch etwas mürrisch.
Jorek hatte ihn ganz schön ausgequetscht. Außerdem machte ihm der Vorgang mit Barney ganz schon zu schaffen. Er hatte ja schon damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte.
Aber jetzt!? Das war verdammt schnell passiert. Wie hatte jemand das herausgefunden? Ist etwa ein Maulwurf in seiner Firma untergetaucht?
Nein. Das konnte er ausschließen. Er hatte alle Mitarbeiter umfangreich überprüft. Die paar, bei denen keine schlüssigen Informationen gefunden werden konnten, arbeiteten weit ab von seinem Lieblingsprojekt.
Stockwerk –17. Wenn man es nicht besser wüsste, muss man hier unten das Gefühl haben, dass der Druck hinter den Stahlbetonwänden einen zu zerquetschen droht.
Doch als die Lifttüren sich öffneten, hatte man eher das Gefühl in einem Hangar für Raumschiffe zu stehen.
Die Decke war in ca. 30 Metern Höhe. Der Raum war 200 Meter breit, und die Wand auf der rechten Seite war so weit entfern, dass man sie nicht einmal sehen konnte.
In der Mitte des Hangars stand das Ungetüm. Nur einige Schritte hatte Akira Kanonone von dem Aufzug zurückgelegt. Und er stand vor dem Stahlgerüst, welches einen wahren Koloss verhüllte. Zwischen den Trägern des Gerüstes ließ sich von dieser Seite nicht viel erkennen, außer dass es von seiner Größe wohl kaum für die Strassen von Tokio gedacht war.
Als Akira die Außentreppe heraufstieg traf er auf zwei Techniker. Einen Mann im Blaumann und eine Frau in einem Kittel.
„Mijami Tenk, Takeshi Kishimoto, ist er einsatzbereit?”
„Oh Hallo, Herr Kanonone. Die Steuerung und die Navigation sind erfolgreich getestet. Alles Bereit.“ antwortete die Junge Frau.
„Takeshi, was macht der Antrieb?“ Läuft alles einwandfrei. Nur die Tanks sind noch nicht alle gefüllt. Der Treibstoff ist wieder verdammt teuer!“
„Hehe, wir können ja alternative Brennstoffe nehmen“
„Was? Ich hab aber doch gar nicht...“
„Nur die Ruhe. War doch nur ein Scherz.“
„Ah. Ähm. Ich muss noch an dem – Lambdasensor Justierungen vornehmen.“ Sagte Takeshi und verschwand.
„Mein Gott. Alle sind ganz schön nervös. Hoffentlich legt sich das, wenn wir unterwegs sind.“
„Wann soll es denn los gehen, Herr Kanonone?“
„In Anderthalb Stunden.“
„Kein Problem, der >kleine< funktioniert einwandfrei. Das heißt... Ich hab noch gar nix gepackt. Ich soll doch mit?“
„Ja sicher!“
„Darf ich mal vorbei? Ich muss meine Klamotten zusammensuchen und einpacken.“
Das werde ich jetzt auch besser tun, dachte Akira und machte sich auf den Rückweg.


Akira Kanonone machte sich auf den Weg in sein Büro.
Ein weiteres mal. Nicht um zu arbeiten sondern um sich auf die Expedition vorzubereiten und alles nötige dafür zupacken.
Er kramte eine lange Zeit in seinem Büro herum und packte überlebenswichtige Gegenstände wie Essensrationen, einen Kompass, einen Tragbaren Mini PC, seine Zahnbürste, und weitere Zeug für seine Expedition zusammen. Nach einer geschlagenen Stunde war er bereits fertig.
„Puh! Das war ja anstrengend.“
Akira ging zum Wasserspender und befeuchtete seine Kehle mit dem kühlen Nass.
„Das war nötig!“ Nachdem er ausgetrunken hatte verließ er sein Büro mit einem großen Rucksack der den Anschein hatte sehr schwer zu sein. Die Tür des Büros schloss sich und niemand befand sich mehr dort.
„Wann werde ich wohl wieder dort sein?“ Dachte Akira.

Inzwischen im Quartier von Toshihiro und Karl Steiner.
Toshihiro und Karl waren auch gerade damit beschäftigt ihre Sachen für diese Expedition unter die Erdoberfläche zu packen.
„Ich weiß nicht so recht Toshi irgendwie kommt mir diese Expedition merkwürdig vor.“ Äußerte sich Karl.
„Hmmm! Einerseits muss ich ihnen Recht geben aber andererseits bin ich für diese Expedition sehr wichtig. Ich werde gebraucht. Es kommt selten vor dass ich gebraucht werde.“ Erwiderte Toshihiro.
Karl Steiner stand auf und setzte sich in einen Sessel.“Akira braucht nicht wirklich dich, sondern nur den Chip. Er will ihn wohl testen.“
Toshihiro ging auf Karl zu.“Und weil ich der Träger bin braucht er mich auch. Ich bin mir dieser Tatsache voll und ganz bewusst. Und ich werde trotzdem an der Expedition teilnehmen. Denn ich bin loyal.“
Karl Steiner hatte ein mulmiges Gefühl. Er wusste dass irgendetwas nicht stimmte. Das Gefühl war eine Mischung aus Angst und Ehrfurcht. Aber er konnte Toshi auch nicht allein lassen. Er hat ihm gegenüber eine gewisse Verantwortung.
„ Gut dann werden wir wohl besser mal zum Hangar 07 gehen. Von dort soll ja die Reise starten. Eine Reise ins Ungewisse.“
Die beiden Männer verließen ihr Quartier und machten sich auf den Weg zum Hangar. Sie liefen einen langen Gang entlang bis sie zu einem Fahrstuhl kamen. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich als hätte er auf Toshihiro und Karl gewartet. Als die Tür sich öffnete bemerkte Toshihiro dass dort jemand war, jemanden den er schon mal gesehen hatte.
Es handelte sich um Christine. Sie stand ganz hinten in der Ecke des Fahrstuhls man bemerkte sie nicht sofort, erst beim Einsteigen würde man sie bemerken. Karl und Toshi stiegen ein.
„Zum Hangar 07.“ Befahl Karl als er in den Fahrstuhl stieg.
Toshihiro bemerkte Christine.
„ Hallo, sie sind bestimmt auch auf den Weg zum Hangar?“
Christine wurde ein klein wenig nervös.
„ Das stimmt genau wie sie nehme ich auch an der Expedition teil aber das wissen sie ja bereits.“
Toshihiro verschränkte seine Arme.
„ Ja das ist korrekt.“
Der Fahrstuhl fuhr eine ganze weile. Knapp neun Minuten dauerte es bis der Fahrstuhl an dem genannten Ziel ankam. Die Computerstimme des Fahrstuhls erklang.
„ Hangar 07.“
Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und Karl und Toshihiro konnten ihren Augen kaum trauen.
Was sie dort sahen haben sie noch nie zuvor gesehen.


Schatten hingen zwischen den Welten.
Ferne Signaturen einer entfernten Zivilisation schliefen in dem zerbrechlichen Gefüge zwischen Zeit und Raum.
Ein Käfig aus sensiblen Gitterstäben der Unendlichkeit scheint sich zu entfalten. Eine riesige Masse verdeckt die Sterne.
Meteoritenzerkratzte Oberfläche wird von Scannern erfasst, die seit Jahrhunderten schliefen.
Ein Gebilde, gleichsetzbar mit flüssigem Wasserstoff versetzt die Sterne im Hintergrund in einen alles verändernden Tanz der Ewigkeit.
Als das große Schiff sich komplett enttarnt hatte, blinkten Positionslichter auf seiner Oberfläche.
Im Inneren des Sternenspringers erwachten komplizierte Schaltkreise zum Leben, die so fest ins Schiff integriert waren, dass man von der Seele des Fahrzeugs reden konnte.
Eine Überwachungseinheit der niedrigen Stufe meldete einen Kollisionskurs mit einem weitaus größeren Objekt. Es legte der nächsthöheren Instanz nahe, sich doch bitte darum zu kümmern.
Das Messprotokoll der nächsthöheren Instanz, dessen Aufgabe es war, die Meldungen der Überwachungseinheit der niedrigen Stufe zu bewerten, schickte sich an, einen Stromimpuls zum Navigationsgerät zu senden. In diesem Stromimpuls war die Information enthalten, dass die Leistungskapazität des Messprotokolls ausgeschöpft war.
Das Navigationsgerät rümpfte angewidert die metaphorische Nase und ließ seine mentalen Muskeln spielen. Aus dem Rumpf des Raumschiffes schoss ein Laser, der den Bugbereich bis zu einer Entfernung von 2 Millionen Kilometer scannte. Das Navigationsgerät schickte Welle für Welle an Information ans gesamte Schiff. Der Zentralcomputer des Maschinenraums ließ die Antriebe auf Null herunterfahren. Die Ionenspur hinter dem Sternenspringer verblasste.
Durch einen Elektroschubser in Richtung Archiv erwachte die Digitale Sternenbibliothek und durchsuchte sich nach einem Eintrag im umfangreichen Kapitel "Sternengötter".
Der Eintrag wurde spät gefunden, das Kapitel um die Sternengötter war das größte im Archiv.
Dies bedeutete, dass die Digitale Bibliothek genau 0,427 Millisekunden brauchte, das gewünschte Ergebnis zu liefern, während das Navigationsgerät die elektrischen Lippen spitzte und mit metaphorischen Fingern auf einen gedachten Tisch klopfte. Nach dieser langen Wartezeit war es dann endlich soweit: Die gesuchte Information breitete sich bei allen Instanzen der "Seele" des Schiffes aus, bis jeder Monitor die riesige, zerkratzte Masse anzeigte, mit der sich das Schiff noch vor Kurzem auf Kollisionskurs befand. Ein Schriftzug leuchtete auf jedem dieser Monitore, direkt unter dem massigen, schwarzen Koloss:

Sol-3 Trabant A

Ein dumpfes Surren erklang, als das Zentralgehirn des Schiffes die Lebenserhaltungssysteme aktivierte, um die Johanturaner-Crew aus dem Kälteschlaf zu holen.



Eine kleine Raupe mit niedlichen Fühlern an allen Segmenten, mit pummeligen kleinen Beinchen hätte es sein können.
Wenn es nur nicht so riesengroß wäre. Außerdem passt das Maul nicht dazu.
Toshihiro hatte ja eher gegenläufige Metallringe erwartet, gespickt mit eisernen Zähnen, die Felsen zermahlen würden.
Genau so, wie man sie vom Tunnelbau kennt.
Doch am vorderen Ende befand sich eine spitz zulaufende Kuppel. Sie war mit einer Folie abgedeckt, die für drei Zirkuszelte ausgereicht hätte. Was sich darunter verbarg konnte man nur erahnen, und an einigen Stellen leuchtete es in einem sanften gelblichen Schimmer.
Der „Wurm“ war etwa 20 Meter hoch und ohne Spitze ca. 200 Meter lang. Auf der Länge war es in 18 Segmente unterteilt die alle einen stabilen Metallmantel trugen.
Diese hatten Tonnenförmige Füße und eine Menge an Sensoren die teilweise an beweglichen Fühlern montiert waren.
Toshihiro, Karl und Christine standen da und bestaunten das Ungeziefer, das eine passende Größe für den „Big Apple“ abgegeben hätte. Es lag ganz ruhig an der Stelle und nichts bewegte sich. Die Spitze zeigte in Richtung eines leicht abfälligen Tunnels, der so dunkel und schwarz war, wie das Innere einer Katze.
Sie bemerkten nicht, wie Jorek, Juri und Daniel sich näherten.
„Beindruckend nicht wahr?“
„Oh, Ich habe Sie gar nicht kommen gehört! Jorek, nicht wahr?“
„Richtig, Jorek ist mein Name. Das ist in der Tat beeindruckend. Sieht aus wie eine Festung. Wo kommen wir da wohl rein?“
„Sieht sehr geheimnisvoll aus, die Kuppel da vorne“ sagte Daniel
„Sieht so aus, als ob Earthline eine neue Möglichkeit erfunden hat, um sich durch massives Gestein zu mahlen.“ meinte Christine.
„In der Tat“ rief Akira von dem Wurm herab. Er stand ganz oben auf dem vordersten Segment.
„Geht einfach an irgend eine Schnittstelle zwischen zwei Segmenten. Dort sind überall Eingänge.“
„Na das wird ja eine gemütliche Reise werden!“
„Nur keine Angst, Jorek. Mein kleiner Freund ist schneller als Sie denken. Ich komme runter und erkläre Ihnen alles.“ Sagte Akira und verschwand durch eine Luke.


Als die Gruppe die Kante zwischen zwei Segmenten erreicht hatte, sahen sie, dass zwischen den gepanzerten Platten ein schmaler beweglicher Teil rund um den Wurm war.
Dort eingelassen war eine Panzertür.
Dahinter befand sich eine Schleuse, dessen Wände ebenfalls aus dem beweglichen Material konstruiert worden waren. Gleich hinter der Schleuse erwartet sie Akira und stellt ihnen den Wurm vor.
"Die Segmente werden mit den fußähnlichen Extremitäten fortbewegt. Eine von hinten nach vorne fortlaufende Bewegung schiebt die Spitze immer weiter nach vorne. In den Segmenten gibt es jeweils eine Kapsel, die hinter der Außenhaut gefedert aufgehängt ist. Dadurch wirkt nicht die Bewegung des Segmentes, sondern nur die gesamte Bewegung des Fahrzeugs auf die Kapsel. Da die Kapseln alle miteinander verbunden sind, sieht das Innere so aus wie ein U-Boot. Nur viel größer. Jedes Segment beherbergt unterschiedliche Kapseln, wie Wassertanks, Wohnraum, Lager, Maschinenräume, die Steuereinheit und so weiter."
"Die Fühler tasten das Gestein des Tunnels ab?" fragte Christine
"Ja genau. Von allen Segmenten wird rund um den Wurm die Beschaffenheit des frisch erschaffenen Tunnels geprüft. All diese Informationen werden in der zentralen Steuereinheit zusammenlaufen. Nur im Einklang mit diesen Informationen ist es möglich, den Wurm in die Richtige Richtung zu steuern. Wir haben den Wurm bereits ausführlich getestet, wie sie am Anfang des Tunnels sehen können. Aber die Steuerung ist selbst mit der hervorragenden Computerunterstützung noch viel zu komplex. Der Wurm hat sich unglücklich festgesetzt.
Wir haben Monate gebraucht, um ihn frei zu bekommen. Darum brauchen wir dich, Toshihiro. Nur du kannst das Viech sicher steuern!"
"Mit einer solchen Anforderung habe ich nicht gerechnet. Eine Vielzahl von Sensoren habe ich in der Form noch nie kontrolliert. Aber ich sehe mich der Aufgabe gewachsen!"
"Hervorragend!"
"Das also steckt hinter der Einladung" flüsterte Steiner Toshihiro zu.
"Nun wird sich zeigen, was der Emo-Chip leisten kann"
"Die Nase des Wurms macht dieses Meisterwerk der Technik erst möglich. Mit ihr wird die Materie des Felsens quasi aufgelöst."
"Also Atomspaltung?"
"Nein, nicht ganz. Wie es genau funktioniert weiß ich auch nicht ganz. Takeshi Kishimoto wird Ihnen später genauere Informationen geben können.
Aber wir müssen uns jetzt beeilen, sonst kommen wir gar nicht mehr los."


Tief im Innern des Schiffes begannen kleine Impulse damit, die Crew des Sternenspringers zu wecken,
Die Johanturaner, die solch eine Prozedur von früheren Überlichtreisen kannten, gewöhnten sich schnell an die künstliche Gravitation.
Nach diversen Gesundheitschecks durch den Bordarzt Fae'nin befand sich jedes Mitglied dieser Expedition an seinem gewohnten Platz auf dem Schiff. Die Johanturaner waren eine disziplinierte Rasse, und die Wichtigkeit ihrer Mission stand völlig außer Frage, sie alle wussten, was auf dem Spiel stand.
"Alle Systeme online" meldete der Brückenoffizier.
Der Captain nickte ihm zu.
Die Forschungskaste der Johanturaner kannte keine Hierarchie. Hier hatte niemand das sagen. Jeder hatte seine Aufgabe, jeder wusste, wo seine Stärken lagen, und danach wurden sie ausgewählt.
Doch Befehle untereinander gaben sie sich nie, alle wussten was richtig ist.
Es war nur wichtig, das Protokoll einzuhalten.
Wenn es etwas zu melden gab, meldete es der richtige Mann an denjenigen, dem er melden sollte, was nicht heißt, dass dieser dann über ihm in der Befehlskette steht. Das war ein Privileg, welches die Politikerkaste zurück auf Johantu nicht kannte.
"Sol-3 Trabant A befindet sich zwei Kilometer unter uns. Beginne mit dem Landemanöver."
Niemand stellte diese Entscheidung in Frage, es gab niemanden, der dies könnte. Es war das einzig richtige, was es jetzt zu tun gab, und so wurde es ausgeführt.
Der stählerne Leviathan setzte sanft auf der Mondoberfläche auf, wirbelte dabei nur sehr wenig Staub auf. An der Laderampe wartete bereits das hierfür ausgewählte Außenteam, die Raumanzüge hatten sie direkt nach dem Erwachen aus der Stasis angelegt, jeder auf dem Schiff kannte seine Aufgabe.

Sechs Gestalten schritten die Rampe hinunter, sechs Lichtkegel erhellten einen winzigen Teil der dunklen Seite des Mondes. Niemand auf dem blauen Planeten würde je etwas davon erfahren.
"Analysemodul bereit."
Einer der sechs Johanturaner, sein Name war Ka'nin, holte ein kleines Gerät hervor, mit dem er die Umgebung zu scannen schien.
"Anomalie entdeckt", meldete er. "Gravitationsbohrer einsetzen. Zwölf Kilometer vor uns."
Ein anderes Mitglied des Außenteams zielte mit einem Gerät, welches einem Gewehr ähnlich sah, in den schwarzen Sternenhimmel.
"Alles klar, der Goldene hat gesprochen."
Als der Abzug betätigt wurde, schoss ein kleines Gerät aus dem Lauf, welches zwölf Kilometer weiter auf der Mondoberfläche aufsetzte.
Der Schütze betätigte einen kleinen Hebel an der Seite seiner Waffe.
Es gab einen dumpfen Schlag, der die Mondoberfläche kurz erzittern ließ, und eine Sekunde später besaß der Mond einen neuen Krater.
In einem Radius von fünf Kilometern um den Gravitationsbohrer herum war die Oberfläche knappe 200 Meter eingesackt, ohne weitere Spuren zu hinterlassen.
Aber was dort freigelegt wurde, ließ selbst die Johanturaner staunen.
"Das Vermächtnis der Sternengötter. Ihre Ausgrabungsstätte. Nun werden wir Antworten erhalten."
Die sechs Außerirdischen begannen ihren Abstieg in den künstlichen Krater, der fremden Technologie entgegen.
An Bord des Schiffes war alles ruhig. Alle starrten gespannt auf die Monitore, die das Geschehen draußen einfingen, jedoch ohne Ton wieder ausgaben.
"Außenteam an Sternenspringer" drang es aus dem Lautsprecher der Brücke.
"Wir hören, Außenteam, fahren sie fort."
"Captain, so wie es aussieht ist die gesuchte Technologie nicht hier. Oder nicht mehr. Wir fanden eine Inschrift in altem Johandi geschrieben. Wir schätzen sie auf ein Alter von ungefähr 5 Millionen Jahren. Zweifellos eine Nachricht der Sternengötter. Wir sind noch dabei, sie zu entziffern."
Der Captain setzte eine unzufriedene Miene auf:
"Fahren sie fort und halten sie uns auf dem Laufenden."
Nach einer weiteren Viertelstunde meldete sich das Außenteam zurück:
"Wir haben die Inschrift nun entziffert. Die Sternengötter haben die Technologie von hier weggeschafft, da sie fürchteten, sie wäre hier nicht sicher.
Sir, die Sternengötter fürchteten? Ich halte das für einen Trick.
Aber es geht weiter. Laut diesen Aufzeichnungen sahen die Sternengötter das Ende von Johan 1 kommen. Sie wollten Sol 3 ins System Johan befördern, um alle Lebewesen von Johandi dorthin zu evakuieren. Anscheinend befanden sie sich deswegen im Krieg mit einer sehr alten Rasse, die damals auf Sol 3 die Vorherrschaft besaß, sogenannte Atlantiker.
Sir, ich fürchte, das Instrument der Sternengötter befindet sich noch immer auf Sol 3, wo die Atlantiker es bewachen."
Auf der Brücke des Sternenspringers herrschte Durcheinander, aufgrund dieser negativen Nachricht.
"Wieso haben wir nie etwas von diesen Atlantikern gehört? Eine Rasse, die die Sternengötter daran hindern konnte, diesen Planeten durch den Raum zu befördern? Was, wenn wir ihnen ebenfalls nicht gewachsen sind? Wir sind nur wenige?"
Der Captain runzelte die Stirn.
"Seien sie unberuhigt, vorerst. Wir wissen nicht, ob es diese Atlantiker noch gibt, oder ob sie uns genauso feindlich gesinnt sind, wie den Sternengöttern. Etwas sagt mir, dass hinter all dem noch etwas anderes steckt, etwas Größeres.
Nach unserer Information steckt Sol 3 noch in einem sehr primitiven Vorstadium der Raumfahrt, ich denke, sie werden uns gegenüber aufgeschlossener sein, wenn wir uns zurückhaltender verhalten.
Wir lokalisieren das Instrument von hier aus und landen dann möglichst unauffällig auf diesem blauen Planeten. Mir gefällt die Vorstellung nicht, Leute, aber ich denke, wir sollten uns mit der Tatsache vertraut machen, dass die Sternengötter nicht das sind, was man uns Jahrhunderte lang eingeredet hat, zu glauben, was sie sind.
Außenteam, kehren sie zum Schiff zurück, unsere Aufgabe auf diesem Trabanten ist beendet."
Der Captain drehte sich um, lehnte sich an das Computerpult und nahm einen Schluck aus der Tasse, die er in der Hand hielt.
"Erster Offizier, wir schreiten hier auf einem Weg, dessen Ziel in der Dämmerung verborgen bleibt. Ich glaube, unser aller Schicksal hängt von dieser Mission ab."
Der erste Offizier wandte sich dem Captain zu:
"Sir, das war uns von Beginn an bewusst."

"Nein. Uns war bewusst, dass diese Mission die letzte Chance für Johantu ist. Was ich mit unser aller Schicksal meinte, war das Schicksal jedes lebenden Wesens in diesem Universum..."



„Der Wurm ist 196 Meter lang und besteht aus 18 Segmenten. Jedes Segment ist 20 Meter breit und hoch, sowie 9 Meter lang.“, erklärte Akira.
Als er grade weiter sprechen wollte meldete sich Jorek zu Wort: „Warten sie. Sie sagten 18 Segmente zu je 9 Metern. Das ergibt aber nur eine Länge von 162 Metern!“.
Akira lächelte kurz und fuhr dann fort: „ Genau! Allerdings gibt es zwischen allen Segmenten ein jeweils 2 Meter breites Verbindungsstück. Wenn sie mir nun folgen würden, ich möchte ihnen die Steuerzentrale zeigen.“
Die Gruppe folgte Akira aus dem engen Schleusenraum hinaus auf einen langen Gang.
„Jedes Segment hat eine einen Meter dicke Wand in der neben den Sensoren auch die verschiedensten Schutzschilde enthalten sind. Danach kommt der von mir bereits angesprochene Federmechanismus der das Innenleben des Wurms, also vor allem uns selbst, vor Erschütterungen und ähnlichem schützen soll. Dieser Mechanismus nimmt einen weiteren Meter in Anspruch. Somit bleibt uns in jedem Segment noch ein Zylinderförmiger Raum von 16 Metern Durchmesser und 9 Metern Länge übrig. Somit hat jedes Crewsegment 3 Stockwerke die mit verschiedenst…“
Akira schaute Dr. Steiner an: „Ja, Dr. Steiner?“
„Was meinen sie mit Crewsegmente?“
Akira lächelte kurz und fuhr dann mit seinen Erklärungen fort.
„Die Segmente des Wurms sind in verschiedene Gruppen unterteilt.
Die zwei ersten, sowie die zwei letzten Segmente sind die so genannten Antriebssegmente. Sie enthalten die Maschinen mit denen sich der Wurm in die Erde „frisst“.
Die Segmente 3,4,5,14,15 und 16 enthalten Treibstofftanks, Computer, allerlei technisches Zeugs eben. Deshalb nennen wir sie auch die technischen Segmente. In den Segmenten 12 und 13, den Hangarsegmenten befinden sich die verschiedensten Hilfsfahrzeuge. Die Segmente 7 bis 11 schließlich sind die Crewsegmente. Dort befinden sich ihre Quartiere, die Kommandozentrale, Labors, kurz alles was sie brauchen um zu überleben und ihren Aufgaben nachzukommen.“
Akira schaute wieder Dr. Steiner an: „Ist ihre Frage damit beantwortet?“
„Mehr als genug“
Nun meldete sich auch Myriam zu Wort.
„Allerdings haben sie vergessen uns zu sagen was sich in Segment 6 befindet Akira“, meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
Akira seufzte: „Eigentlich wollte ich die Erklärung von Segment 6 dem Experten überlassen. Ich kann ihnen nur so viel sagen. Segment 6 enthält den Hauptreaktor des Wurms. Wie dieser allerdings funktioniert weiß ich auch nicht. Gedulden sie sich noch einen Moment. Wir sind gleich im Besprechungsraum.“
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen bog Akira auch schon in einen Quergang ein und blieb vor einer Tür stehen.
„Hinter dieser Tür liegt die Kommandozentrale des Wurms“
Akira drehte sich um und deutete auf eine Tür die der vorherigen genau gegenüber lag.
„Und diese Tür führt zum Besprechungsraum. Treten sie bitte ein und setzen sie sich.
Professor Kishimoto wird alle weiteren Erklärungen übernehmen.“
Die Gruppe tat wie geheißen und betrat den Besprechungsraum.


Beinahe die gesamte Wand gegenüber des Eingangs zum Besprechungsraum wurde von einem riesigen Bildschirm eingenommen. In der Mitte des Raumes stand ein großer U-förmiger Tisch in dem an jedem Platz ein Computer eingelassen war. Man sah sofort dass dieser Raum noch nie zuvor benutzt worden war.
Alles glänzte, nichts war abgenutzt.
Auf dem Monitor an jedem Platz stand ein Name. Die Gruppe verteilte sich dementsprechend, als sich alle gesetzt hatten ergriff Akira erneut das Wort.
„Die ist der Besprechungsraum. Hier werden wir alle wichtigen Entscheidungen die Mission betreffend diskutieren. Des Weiteren werden hier alle neu gewonnenen Informationen ausgewertet. Aber nun genug meinerseits. Professor Kishimoto wird ihnen nun die Funktionsweise des Wurms etwas genauer erklären.
Wenn sie bereit sind Professor.“
Der Angesprochene nickte kurz und trat dann direkt vor den Bildschirm.
„Mein Name ist Takeshi Kishimoto und ich war der Hauptverantwortliche für den Bau des Wurms. Wie Akira schon sagte, werde ich ihnen nun einige Details über die Funktionsweise des Wurms erklären.
Ich denke Akira hat ihnen allen schon die Unterteilung der Segmente erklärt oder?“
Einheitliches Kopfnicken bestätigte die Vermutung des Professors, er fuhr fort.
„Gut, gut. Dann werde ich mich nun der Bohrmaschinerie des Wurms widmen.
Sollten sie Fragen haben stellen sie diese einfach.“
Eine kurze Berührung des Bildschirms durch Kishimoto ließ einen Querschnitt des Wurmes erscheinen.
„Dies hier ist unser Wurm“, sagte Kishimoto mit Stolz in der Stimme.
Eine weitere kurze Berührung und die ersten beiden Segmente wurden herangezoomt.
„Dies sind die beiden vordersten Segmente des Wurms.
Das erste Segment ist das so genannte Projektorsegment, dass zweite Segment trägt die Bezeichnung Erzeugersegment. Wie sie sich schon denken werden geben diese Bezeichnungen vage Hinweise auf die Funktionen der Segmente. Aber dazu komme ich gleich. Zunächst erkläre ich ihnen das Prinzip mit dem sie sich unter der Erde fortbewegen werden.“
Kishimoto räusperte sich und fuhr dann fort.
„Dieses Fortbewegungsprinzip lässt sich in 3 Teile aufteilen.
Auflösung, Verschiebung und Regruppierung!
Diesen 3 Teilen liegen komplizierte wissenschaftliche Prinzipien zugrunde, da sie allerdings alle Laien auf diesem Gebiet sind werde ich meine Ausführungen allgemein halten.
Nun zum ersten Teil“, Kishimoto hob seinen Zeigefinger: „Der Auflösung!
Das Projektorsegment erzeugt ein 200m langes, zylinderförmiges Feld direkt vor sich.
Dieses Feld zerstört die Verbindungen der Atome der Materie welche sich in ihm befindet.
Kurz gesagt, jegliche Materie die sich innerhalb dieses Feldes befindet löst sich sofort in Gas auf.“
Kishimoto zeigte nun das typische Victoryzeichen.
„Nach der Auflösung kommt die Verschiebung.
Direkt vor dem Projektorsegment wird wiederum ein Feld erzeugt.
Im Gegensatz zum ersten Feld ist dieses jedoch nur wenige Mikrometer dick.
Die sich im gasförmigen Zustand befindliche Materie vor dem Wurm trifft auf das Feld und wird sofort in der Phase verschoben“
Daniél stöhnte auf: „Bitte was??“
Kishimoto runzelte wegen dieser Störung kurz die Stirn, fuhr dann aber weiter.
„Die Materie wird in der Phase verschoben. Laienhaft ausgedrückt wird die Materie in ein paralleles Universum versetzt wodurch kein physischer Kontakt mit Materie aus unserem Universum mehr möglich ist.“
„Soll das heißen, egal was vor dem Wurm liegt, sobald es dieses Feld berührt verschwindet es und wir fahren einfach so hindurch?“, fragte Dr. Steiner mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.
„Laienhaft ausgedrückt, ja!“, antwortete Kishimoto.
Langsam hob Christine ihre Hand und fing an zu sprechen: „ Aber wie ist so etwas möglich? Ich habe nie auch nur von einer ähnlichen Technologie gehört.“
Kishimoto wechselte einen kurzen Blick mit Akira, welcher ein Nicken andeutete das wohl jedem außer Jorek entging, danach fing er an zu sprechen.
„Nun ja. Sie wissen alle von der fremden Lebensform die wir unter der Erde fanden?
Diese Lebensform war nicht das Einzige was wir an die Oberfläche brachten.“





...to be continued...?








*)

fettgedruckte Absätze von Chris Sabion