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Gebiet: Asgard

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  • Gebiet: Asgard

    >> VORGESCHICHTE <<

    ***********************************

    Als es im Energiefeld der Chronosphäre immer heller wurde, schloss Hera die Augen. Sie ahnte schon, dass es so gut wie vorbei war. Angst und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Doch dann wurde es auf einmal angenehm warm. Die Asin konnte spüren, dass das grelle Licht verschwunden war. Sie öffnete verwundert ihre Augen, doch traute sie diesen kaum. Medusa hielt Hera fest, sowohl mit dem linken Armen als auch mit ihrem kräftigen Unterleib, während sie den rechten ausgestreckt hatte und sich von der Klinge von Asgard führen zu lassen schien. Sie bewegten sich rasend schnell durch einen regenbogenfarbenen, schimmernden, halbtransparenten Tunnel aus purer Energie. Unter sich konnte sie sehen, wie sie sich von Sarajevo entfernten, doch dann schien sich die Erde zu verwandeln. Wüsten und Berge wichen grünen Landschaften, das Wasser dagegen färbte sich rot und stark, bunte Polarlichter flackerten an den Polen. Erinnerungen aus längst vergangener Zeit erwachten. Sie kannte diese Reisemethode der Asen noch. Die beiden befanden sich im Bifröst auf dem Weg in die heimat der Asen - Asgard.

    Die Reise dauerte weniger als eine Minute, doch sie kam einem wie eine Ewigkeit vor, wenn man das erste mal durch den Bifröst reiste und das farbenfrohe, aber auch atemberaubende Spektakel erlebte. Die Reise endete endete abrupt auf einem Asensymbol aus Stein. Medusa ließ von Hera ab, entfernte sich danach von ihr, um sich ihr dann zuzuwenden. Hera stand auf. Erst betrachtete sie Medusa verwundert über ihre seltsame Aktion, denn was wollte sie wohl mit Hera hier in Asgard, irgendwo in der auf dem Gelände eines Bergtempels mit einem beeindruckendem Panorama auf das rötlich leuchtende Meer? War das nun ein Showdown um die Partikelkanone zu retten?


    Tja, du hättest eher deinen Freund den Schrotthaufen als mich hierher bringen sollen. Oder wolltest du im Grunde nur mich hier her bringen, um mich hier für alle Zeiten auszulöschen?, fragte Hera höhnisch, bereitete sich dabei innerlich auf einen Kampf vor.

    Weder noch...

    Diese Antwort verdutzte und verärgerte Hera. Wollte ihre Kontrahentin sie etwa noch demütigen? Zähneknirschend warf sie Medusa giftige Blicke zu.

    Meine Hilfe brauchen die Pandoras nicht. Außerdem ist es gut, wenn sie ihr Selbstvertrauen stärken können, anstatt sich von uns abhängig machen zu lassen. Mein Ziel war es, dich hier her zu bringen, nach Hause.

    Was soll der Scheiß? Erst brichst du meinen Bann und dann bringst du mich hier her und wagst es noch mein Zuhause zu nennen?, schimpfte Hera und griff Medusa sofort mit ihren Marukai an, während sie mit ihren Cyborgkrallen auf sie zu sprang.

    Jedoch wusste sie, dass sie Medusa kräftemäßig unterlegen war. Dieser Angriff sollte nur als Ablenkung dienen, um in ihren Verstand einzudringen und sie wieder für ihre Zwecke zu manipulieren. Plötzlich baute sich vor Heras Nase eine Wand aus Medusas Marukai auf, gegen der ihre Marukai abprallten. Hera sprang allerdings über diese Mauer hinweg und schlug zu.


    Du bist nicht halb so gut, wie du glaubst!, rief Hera und landete hinter Medusa, nur um sich dann umzudrehen und mit ihrer Hand nach ihrem Kopf zu greifen.

    Sie verschwendete keine Zeit, als sie versuchte in die Gedankenwelt der Asenanführerin zu gelangen. Doch bei diesem Versuch tauchte plötzlich eine grell leuchtende Gestalt auf. Eine Zentaurin, groß und imposant mit zwei großen Hörnern und edelem Gewand versperrte im Reich der Gedanken den Weg. Ehe sich Hera versah, wurde sie wieder aus Medusas Seele herausgeworfen und sie verlor schlagartig diese Fähigkeit.


    W-was??? Wie kann das sein? Was war das?..., stammelte Hera entsetzt und ging ein paar Schritte zurück.

    Medusas Marukai kehrten wieder in die Mäuler ihrer Schlangenkämpfe zurück, während sie sich langsam umdrehte. Langsam drehte sie sich zu ihrer verunsicherten Kontrahentin um und man sah, dass sie vom vorherigen Angriff nichtmal einen Kratzer davon trug.


    W-wie kann das sein? Ich hab dir diese Krallen voll durch das Gesicht gezogen und dennoch hast du keinen Kratzer? Antworte!

    Völlig verunsichert blickte sie abwechselnd auf ihre kybernetischen Unterarme und auf Medusas unversehrtes Gesicht. Es schien ein ungleicher Endkampf zu sein.

  • #2
    AW: Gebiet: Asgard

    Hera konnte nicht glauben, dass sie ihrer verhassten Kontrahentin keinen Schaden zufügen konnte. Doch dann sah sie die türkise Flüssigkeit an der Klinge von Asgard, die langsam zersetzt und zu asgardischen Nebel wurde. Es war eine Flüssigkeit, die dem Pandorablut nachempfunden wurde und durch die Leitungen von Heras Protesen floss. Knurrend starrte sie Medusa an. Aber ihr hasserfüllter Blick wandelte sich in Entsetzen, denn plötzlich zerfielen ihre Protesen.

    NEEEEEIIIIN!

    Hera fiel unsanft auf den Rücken. Sie versuchte sich mit ihren Oberarmen aufzurichten, nahm zusätzlich noch ihre Marukai zur Hilfe. Sie wollte sich nicht geschlagen geben, oder zumindest nicht kampflos untergehen.

    Es... ist noch lange... nicht vorbei...

    Aber innerlich wusste Hera, dass es eigentlich vorbei war, auch wenn sie nicht wusste, wie Medusa es geschaft hatte, ihren Angriff abzuwehren.

    Hera, dein grenzenloser Hass und deine Gier nach Macht ließen dich schwach und blind werden. So konnte ich deinen Angriff gegen dich verwenden. Und so habe ich dich von deinem Leiden befreit.

    Von meinem Leiden befreit? Hör mit diesem Gesülze auf! Du warst mitverantwortlich dafür, dass ich zu einem Krüppel wurde! Dir habe ich es zu verdanken, dass ich nur noch ein Schatten meiner selbst bin! Es ist meine Bestimmung gewesen, mein Volk anzuführen und diese Welt zu beherrschen!, brüllte Hera wütend.

    Ihre Gesichtszüge drückten tiefste Verachtung aus. Aber waren das wirklich ihre Gefühle? Tränen kullerten an ihrer Wange herab und Verzweifelung machte sich in ihr breit.


    Hera... Deine Bestimmung war es nie uns oder die beiden Welten zu regieren. Du bist einen Weg gegangen, der nicht nur uns, sondern auch den Menschen und den Pandoras viel Leid gebracht hatte. Du kanntest nur Schmerzen, Verachtung und die Gier der Menschen, die dir das alles angetan haben - und zu dem wolltest du uns auch machen. Aber hast du jemals nach den Werten gesucht, wofür wir stehen? Hast du jemals verstanden, warum wir sind wie wir sind? Du wolltest Pandora vernichten, weil er derjenige war, der dich geschaffen und misshandelt hat. Doch hatte er seine Fehler erkannt und wollte diese wieder gut machen, darum hat er Natra entsandt.

    Hera schwieg, knirschte dabei mit ihren Zähnen. Was Medusa über Natra sagte, machte durchaus Sinn, denn das würde auch erklären, warum sie ein pandoraähnliches Skelett hatte und warum sie mit den Maschinenwesen besser klar kam. Natra wurde als eine Art Friedensbodschafterin von Pandora entsandt und von Medusa wie ihr eigenes Kind großgezogen. Nun streckte Medusa ihre Hand nach Hera aus, worauf die Asenschriftzeichen auf Medusas Hand, Armen und Rücken zu glühen begannen. Hera schien zu wissen, was sie vor hatte. Es war somit zu Ende mit ihr und ihre Seele würde in den Seelenfluss steigen. Dachte sie zumindest. Denn auf einmal lösten sich die ganzen Protesen und Implantate auf und wurden zu asgardischen Nebel, genau wie die türkise Flüssigkeit an der Klinge von Asgard vorhin. Anschließend kam eine große Nebelwolke zurück, die sich an den offenen Stellen ihres Körpers verdichtete. Nach und nach formten sich so Arme und der asentypische Schlangenunterleib, der dem von Medusa nicht ganz unähnlich sah. Hera bekam ihre ursprüngliche Gestalt zurück.

    Was geht hier vor? Was tust du da?, fragte sie verwundert und besorgt zugleich.

    Hast du nie versucht zu verstehen, wer oder was du wirklich bist? Über 10.000 Jahre ist es her, dass du unsere Erinnerungen manipuliert und dich danach als unsere große Obermutter ausgegeben hattest. Du wolltest, dass man zu dir aufsieht, du wolltest Größe und Stärke, du wolltest etwas besonderes sein. Aber das alles steckte schon immer in dir, Hera. Du bist in der fernen, düsteren Zukunft aus der du kamst aus meinem Blut geschaffen worde. Du bist meine Schwester, Hera.

    Langsam vervollständigte sich Heras Körper, die ihren Augen kaum trauen konnte. Doch wie machte das Medusa nur? Woher hatte sie diese Fähigkeit?

    Ich habe die Fähigkeit, Erinnerungen anderer zu beeinflussen, aber auch sie zu Leben erwecken zu lassen. Meine Kinder und Geschwister halfen mir, mein Gedächtnis zurück zu erlangen. Und vor allem habe ich unserer wahren Mutter zu danken, die unser aller Erinnerungen tief in ihrer Seele aufbewahrt und uns über all die Jahre beschützt hat.

    Unsere wahre Mutter?

    Du hast sie gesehen, als du versuchtest in meine Gedanken einzudringen. Odin ist ihr Name.

    Hera wusste nicht so recht, was sie nun glauben sollte. Sie war verwirrt und ihr inneres in zwei Lager gespalter. Eine Seite war immernoch von dem Hass, Schmerz, dem Verlangen nach Macht sowie einer eisigen Kälte erfüllt. Aber auf der anderen Seite hatte sie ein seltsames Gefühl, das allerdings angenehm war. Zum ersten mal in ihrem Leben fühlte sie die Wärme, nach der sie sich unterbewusst gesehnt hatte. Derweilen wurde ihr Körper nun komplett wiederhergestellt und man sah, dass Hera bis auf Medusas Kleidung und ihren Schlangenhaaren komplett wie sie aussah.

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    • #3
      AW: Gebiet: Asgard

      Hera war also ein Klon von Medusa aus einer recht fernen Zukunft und sie hatte das Gedächtnis der Asen manipuliert, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen. Ihr Leben vom Reagenzglas bis hin zur vollen Reife hatte sie als Laborexperiment leben müssen, in einer gefühlskalten und skrupellosen Welt, zerfressen von gesellschaftlichen Problemen, Hass, Krieg und Gier. All diese negativen Eindrücke haben ihr Weltbild geprägt und ihre Seele vergiftet. Doch durch das Blut, aus dem sie schließlich geschaffen wurde, steckte auch ein guter Kern. Sie wollte diesen Teufelskreis des Choas durchbrechen, die Welt zu einem besseren Ort machen - nur deshalb hatte sie die Menschheit im 24. Jahrhundert ausgelöscht und ist in der Zeit zurück gereist, um sowohl die Fehler der Menschen als auch ihre eigenen zu berichtigen. Aber auf dem Pfad in den vom Nebel verhüllten Wald kam sie vom Weg ab und ihre durch Menschen verdorbene Seite gewann komplett an Oberhand, wodurch die Asen einer Gehirnwäsche unterzogen wurden und es zu Kriegen mit den Pandoras kam, einem Volk aus Maschinen, welches durch Dr. Pandora, Heras Schöpfer, entstand. Dieser hatte die Fehler der Menschen seiner Zeit, aber auch seine eigenen, erkannt und wollte nun diese wieder berichtigen, wodurch zuletzt auch Natra entstand.

      Sag mir, Medusa, wer ist diese Natra eigentlich? Wo kommt sie her? Sie riecht stark nach Pandora und auch ihre Aura verrät sie. Sag mir nicht, dass sie deine Tochter ist, denn das kaufe ich dir nicht ab...

      Natra war halb eine Pandora, halb eine Asin, die perfekte Mischung aus beiden und sollte damit zu einer Friedensbotin zwischen den Asen und Pandoras werden. Medusa erinnerte sich gerade wieder an den Tag zurück, wo sie ein Asenwaisenkind ausgesetzt im Walde Kanadas fand, ganz in der Nähe von ihrem damaligen Lieblingsbadeplatz. Einsam und verlassen lag sie in einer vom Blut befleckten Lendenschürze eingewickelt, neben ihr eine Asenklinge. Medusa nahm das scheinbar wenige Wochen alte Kind bei sich auf und zog sie groß wie sie Asudem und all ihre anderen Nachkommen großzog. Sie hatte niemals realisiert, dass Natra etwas mit den Pandoras zu tun haben könnte, bis an den Tag, als sie die Partikelkanone traf.

      Sie kam einst als einsames Waisenkind zu uns, genau wie du. Wir nahmen sie auf und erzogen sie nach den Regeln unseres Volkes und sie wurde zu einem Teil von uns. Genau wie dich einst., fasste sie kurz zusammen.

      Hera begriff dies nicht, weshalb sich in ihr ein innerlicher Konflikt aufbaute. Damals, als sie ihre Gedankenkontrolle an die Asen anwandte, gab es auch große Teile des Volkes, die immun gegen diese Spielchen waren - die einen mehr, die anderen weniger. Eine von diesen Asen war Asudem, die nur teilweise von Heras Gehirnwäsche beeinträchtigt wurde und deshalb in Utgard weggesperrt wurde. Aber ein spezieller Kreis von Asen, die sogenannten Wächterinnen Asgards, konnten sich davor schützen und besiegten Hera, worauf diese in den Ruinen des antiken Griechenlandes versiegelt wurde und begraben wurde. Hera erinnerte sich an diese Schmach. Schlimmer noch, diese Erinnerungen verdrängten alles andere, was sie in Asgard erlebt hatte. Vor ihrem geistigen Auge traten die Schatten ihrer Peiniger, mit rotglühenden Augen starrten sie ihr abfällig ins Gesicht.


      Lügnerin..., brüllte sie und kauerte ängstlich vor sich hin, während ihr Tränen an den Wangen herunter kullerten.

      Ihr wolltet mich nur loswerden... Ihr habt mich versucht zu töten, doch anstatt meinem Leben einem Ende zu bereiten, habt ihr mich für Jahrtausende in diesen kalten und dunklen Kerker gesteckt...

      Hera zitterte vor Angst. Ihr Herz pochte und wandelte diese Angst in Hass um.

      Nein, Hera. Ich belüge dich nicht. Die Wächter Asgards haben dich verbannt, damit du mir heute gegenüber treten kannst um dich deinen Gefühlen zu stellen und damit du wieder den Weg zu uns findest. Doch dafür musst du all deinen Hass, deine Angst und deine Gier ablegen. Um dir dabei zu helfen, dafür bin ich hier, denn niemand kennt dich besser als ich., entgegnete Medusa ihr mit ruhiger Stimme, während Hera sich die Ohren zu hielt, dabei die Augen fest zukniff.

      Halts Maul!

      Auch wenn sie sich die Ohren zuhielt, ihre Marukai vernahmen ihre Stimme sogar noch viel besser als ihr Gehör. Und so sehr sie auch die Augen zu verschließen versuchte, durch die Schallwellen konnte sie ihre Umgebung wie ein dreidimensionales Sonarbild wahrnehmen. Für jede Asin mit wenigstens halbwegs gesunder Psyche war das nichtmal im Geringsten ein Problem, doch Hera war in ihrer Seele schwer geschädigt durch ihre Vergangenheit und ihre Versiegelung hat daran nicht viel geändert. So wuchs ihr Stress nur noch weiter an.

      Lügen, Lügen und noch mehr Lügen... Mein ganzes Leben lang wurde ich nur belogen... Als Gegenstand behandelt... Mein ganzes Leben war ich nur da, um die Habgier anderer zu fröhnen... Ich habe mir geschworen eine Welt nach meinen Vorstellungen zu schaffen... Eine Welt dir nur mir... gehorcht... Nur dann... wird es keinen... Hass... keine Angst... und keine Gier... mehr geben..., schlotterte sie, kauerte sich weiter zusammen und schlurchzte vor sich hin.

      Medusa kam langsam auf sie zu und wollte ihr Trost spenden.


      Hera...

      Doch plötzlich sah sie schlagartig auf, mit flammendem Blick.

      Dafür müsst auch ihr... sterben!

      Medusa stoppte sofort, als sie diese Worte losließ. Sofort wand Hera ihre Marukai unter ihre Kleidung, nur um sie anschließend komplett zu zerreißen. Danach wand sie all ihre Marukai um ihren gesamten Körper zu einem mehrere Zentimeter dickem Panzer. Gleichzeitig formte sie in ihrer Hand ein großes, langes Schwert. Sie richtete dessen Spitze auf Medusa und sprang auf sie zu.
      Zuletzt geändert von Medusa; 11.03.2012, 11:43.

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      • #4
        AW: Gebiet: Asgard

        Medusa parierte den ersten Angriff von Hera. Funken sprühten. Hera formte sofort an ihrem linken Arm eine Marukaiklinge und stach mit ihr zu. Doch Medusa benutzte ihren Stab und blockte auch diesen Angriff, ohne von der Klinge am rechten Arm abzulassen.

        Ha! Du hältst also immernoch an dieser schwachen Waffe fest... Deine Klinge von Asgard ist nutzlos gegen mich!

        Da Heras gesamter Körper in ihren Marukai eingewickelt war, könnte sie von überall heraus weitere Marukaiklingen emporschnellen lassen. Ein ganzes Dutzend weiterer Klingen kam aus Bauch und Brust hervor, die Medusa ebenfalls abwehrte. Doch Hera ließ nicht locker. Sie ließ alle ihre Klingen in die Länge wachsen, drückte dabei Medusa Meter um Meter zurück. Nachdem Hera sie durch den halben Hof geschoben hatte, schwang Medusa ihren Stab, um die Marukai ihrer Kontrahentin umzulenken. Diese striffen dann an Medusa vorbei und rissen zwei Säulen der alten Tempelanlage nieder, in der sich die beiden befanden. Anschließend zog Hera die Klingen wieder ein, die dann völlig in ihrem Marukaipanzer verschwanden.

        Wie jämmerlich..., meinte sie hönisch grinsend.

        Doch ihre Mimik war unter der dicken Rüstung aus stählernen Asenhaaren nicht zu erkennen. Nur ganz feine Schlitze für die rot glühenden Augen waren zu sehen.


        Du behauptest von dir die mächtigste deines Volkes zu sein und dennoch machst du keinen Gebrauch von dem, was deine eigentliche Stärke ist - deine Marukai. All diese Macht...

        Hera breitete ihre Arme, ihre Hände waren dabei flach ausgestreckt. Plötzlich wurden ihre Marukai am ganzen Körper immer länger, bis sie wie eine Flüssigkeit sich auf dem Boden rund um hier herum verbreiteten.

        Ich zeige dir, wie man mit ihr umgeht!, meinte sie nur.

        Aus der kleinen Fläche an Marukai rings um Hera entsprang regelrecht eine Flutwelle aus Asenhaaren, die auf Medusa zu raste. Binnen Sekunden hatte die rote Masse den ganzen Tempel durchströmt, sogar bis einige Meter tief in den Boden. Wenig später schossen Heras Marukai über die nahegelegenen Klippen hinaus und fielen ins Meer hinab. Alles im Umkreis von mehreren hundert Metern wurde in weniger als einer halben Minute mit einer bis zu einem Meter dicken Schicht aus Marukai überschwemmt. Hera brach in schallendes Gelächter aus, fing sich dann aber wieder. Man konnte deutlich die enorme Energie fühlen, die die Asen durch diese Masse versprühte. Eine gewaltige Energie, die sogar die Wolken und den leichten Nebel verdrängte.


        Spürst du diese Macht, Medusa? Das ist wahre Macht und noch nichteinmal mein Limit. Aber du dürftest genau so gut wissen wie ich, dass ich ganz Asgard unter meinen Marukai begraben könnte! Und wenn ich mit dir fertig bin, werde ich das auch machen... Und die Menschenwelt gleich noch dazu... Dann wird es nichts mehr geben, was sich mir widersetzen könnte...

        Hera konzentierte sich, sie versuchte Medusa zu lokalisieren, indem sie die Geräusche der Umgebung mit ihren Marukai wahrnahm. Sie wusste genau, dass sie die Anführerin der Asen nicht erwischt hatte, denn sonst hätte sie sie unter den Marukaimassen fühlen können.

        Es stimmt Hera..., hallte es.

        Hera sah sich verdutzt um, wo war Medusa nur? Das Echo sorgte für eine Überflutung an Reizen, so konnte sie nicht bestimmen, wo Medusa nun steckte.


        ... deine Kräfte sind von meinen nicht weit entfernt...

        Zeig dich endlich, damit ich dir den Garaus machen kann! Du kannst deine Marukai hier nicht mehr einsetzen, da ich den kompletten Ort mit meinen überflutet habe. Und deine Klinge kommt auch nicht durch meinen Panzer, du kannst mich ebenso wenig versteinern. Es ist aus mit dir!

        ... doch mit großer Macht, kommt auch große Verantwortung. Diesen Punkt hast du nicht verstanden.

        Hera knirschte mit den Zähnen. Wie konnte sie es nur wagen, solche Phrasen loszulassen, besonders wo sie nun keine Chance auf einen Sieg mehr hatte? Dachte sich Hera zumindest.

        Und da ist noch etwas, was du wissen solltest..., sagte Medusa.

        Doch dann wurde sie von ihrer Kontrahentin erstpäht.


        Da bist du! Jetzt stirb!

        Medusa hatte sich an eine Säule teleportiert und diese mit ihrem Unterleib fest umschlungen, um sich oben zu halten. In einer Höhe von fast 20 Metern und versteckt hinter einigen anderen Säulen des Hofes hatte sie sich vor der Marukaiflutwelle in Sicherheit gebracht. Aber als Hera sie nun endlich gefunden hatte, schossen aus der roten Masse am Boden riesige Marukaidornen von allen Seiten auf Medusa zu, um sie zu erledigen. Die Dornen durchbohrten die Säule an der Stelle wo Medusa war und rissen das Gebilde um.

        Hab ich dich!, dachte Hera laut.

        Doch dann tauchte Medusa an einer anderen Säule wieder auf.


        ... alle Macht der Welt ist bedeutungslos, wenn sie von Angst beherrscht wird.

        Ich habe keine Angst vor dir!, fachte sie, drehte sich um und ließ erneut Marukaidornen auf sie zuschnellen.

        Wieder rissen die Dornen die Säule um, aber zu Heras Entsetzen hatte sie erneut nicht ihre Gegnerin erwischt.


        Warum kämpfst du dann gegen mich?, fragte Medusa.

        Diesmal kam ihre Stimme aus einer anderen Richtung. Hera zitterte. Dieses Versteckspiel machte sie vernös, da es schon schwer genug war, Medusa immer wieder neu zu lokalisieren. Darum wollte sie ihr sämtliche Versteckmöglichkeiten rauben.


        Warum ich gegen dich kämpfe? Weil ich dich HASSEEEEEEeeee...

        Während sie schrie, entfesselte sie eine monströse Menge an Energie, die sogar die Luft in Asgard zum Berennen brachte und die Polarlichter am Himmel zeriss. Gleichzeitig zerfetzten ihre Marukai die gesamte Tempelanlage. In Windeseile verschwanden alle Bauten und wurden als Staub vom Winde in alle Richtungen hinweg getragen. Danach war es still. Hera schnaufte erschöpft. War es nun vorbei?


        Das... wars... für dich..., schnaufte sie.

        Doch plötzlich hörte sie eine Stimme hinter sich erhallen.


        Du hasst mich, weil du Angst hast...

        Hera erstarrte entsetzt. Sie hatte all ihre Kraft auf die Vernichtung ihrer Erzfeindin gesetzt und dem Klang der Stimme nach zu urteilen, hatte sie kaum etwas damit bewirkt. Wie aus dem nichts spürte sie dann noch eine Hand, die sich auf ihren Hinterkopf legte.
        Zuletzt geändert von Medusa; 14.03.2012, 13:04.

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        • #5
          Hera war starr vor Schreck und vor Angst. Denn wie konnte ihre Kontrahentin nur so einen Angriff überleben und das auch noch unbeschadet? So schien es zumindest. Medusa war jedoch alles andere als unverletzt. Zahlreiche Schnittwunden zierten ihren gesamten Körper, ihre Kleidung war größtenteils zerrissen. Schnell hatte sich Hera jedoch wieder gefangen und heckte einen Plan aus, wie sie mit Medusa doch noch fertig werden könnte.

          { Ich muss sie irgendwie töten... Ich kann mir diese Schmach nicht gefallen lassen... Ich habe eine neue Weltordnung zu schaffen! }

          Doch dann spürte sie einen kurzen Impulse, der in sofort durch ihren ganzen Körper jagte. Für Hera schien die Zeit immer langsamer abzulaufen, bis sie schließlich stehen blieb. Auf für Medusa blieb die Zeit nun quasi stehen. Plötzlich fand sie sich in einem schwarzen Raum wieder, in dem man nichtmal die Hand vor Augen sah. Ein pechschwarzer Nebel umgab sie. Nachdem sie ein wenig Zeit damit verbrachte, sich zu orientieren, erspähten die Rubinaugen von Medusas Schlangenköpfen einen schwachen Lichtschein in der Ferne, der durch die ganze Finsternis zu flackern schien. Prompt schlängelte Medusa auf das schwache Licht zu.

          { Hera hält ihre finstere Gedankenwelt vor mir verborgen... Sie weiß also von meiner Presens. }

          Medusa stand bald vor der Quelle. Eine alte, verrostete Stahltür, die einen winzigen Spalt offen stand. Rings um die Tür herum war nichts anderes, als absolute Finsternis. Nichtmal Mauern gab es. Die Asin suchte einen Weg, die Tür zu öffnen.

          { Durch drücken oder ziehen bekomme ich sie kein bischen bewegt.}, dachte sie sich, als sie erst an der Tür zog und danach mit ihrem Körper gegen stieß.

          Also blieb ihr nur noch die Tür zur Seite zu schieben. Dafür ließ sie ihre Marukai in den kleinen Spalt hinein fahren, die sich dann ausdehnten. Durch den wachsenden Druck bewegte sich die Tür, worauf sie schließlich mit all ihren Marukai hineinfahren und die Tür bewegen konnte, bis der Zutritt zu dem Raum möglich war.


          { Geschafft. }

          Medusa betrat den Raum, der vor ihr lag. Es war ein kalter und sehr dunkler Ort. Erhellt wurde er nur durch flackernde Monitore an den Wänden. Im Raum verteilt lagen Glasscherben herum, an manchen Stellen auch Betonsplitter. Teile Tische und Stühle lagen herum. Medusa folgte ihrem Geruchsinn.

          { Blut... }, stellte sie fest.

          Als sie um die Ecke bog, konnte sie eine riesige Blutlache am Boden erkennen, es war altes Blut. An der Decke über der Lache hangen Leichen von Menschen, halb verwest und schwer verstümmelt. Spitze Gegenstände wie Messer und Eisenstangen steckten noch in den Körpern, die von den flackernden Bildschirmen angeleuchtet wurden. Die weiße Kleidung ließ darauf schließen, dass es sich bei den Menschen um Laboranten handelte - Wissenschaftler, Forscher, Genetiker usw. Plötzlich hörte Medusa ein leises Wimmern oder Schlurchzen. Sie wollte der Sache auf dem Grund gehen und entdeckte eine weitere Blutspur, die sich aber von der Pfütze entfernte. In einer stockfinsteren Ecke endete die Spur in einem Glaskasten, maximal fünf Quadratmeter groß. In der finstersten Ecke saß ein kleines, weinendes Mädchen. Sie hatte lange rote Haare, war vom Aussehen her vielleicht neun bis elf Jahre alt. Ihre Augen grühten rot, wie bei einer Asin. Ihre Beine waren voller Wunden, an vielen Stellen fehlte sogar das Fleisch und man sah durch das Blut hindurch die asentypischen Knochen silbern hindurch schimmern.


          I... Ich will... diese Beine... nicht..., jammerte das Mädchen und schlug mit einem Beil immer wieder auf ihre Knochen ein, scheinbar in der Hoffnung sie irgendwie zu durchtrennen.

          Medusa war nun klar, wo sie sich befand. Sie war in Heras Seele angekommen. Unter normalen Umständen würde sie dem Mädchen jetzt das Beil abnehmen und sie auf den Arm nehmen und versuchen zu trösten. Doch hier in der von Schmerz und Chaos erfüllten Welt von Heras Seele musste die Sache anders angegangen werden. Also entfernte sich die Asin wieder vom Glaskasten mit dem weinenden Kind und suchte nach Anhaltspunkten. Da vielen ihr die holografischen Bildprojektionen auf, die den Raum flackernd aufhellten. Es waren dreidimensionale Projektionen. Als sie diese zu berühren versuchte, fand sie sich in einem anderen Raum wieder, fast schon blendend hell im Gegensatz zum vorherigen und alles war noch intakt. Medusa sah sich um. Laboranten spazierten umher und versammelten sich vor einem Glaskasten.


          { Das scheint eine von Heras Erinnerungen zu sein. }, überlegte sie und schlängelte durch die Menschenmassen und der Panzerglasscheibe hindurch.

          Da es nur eine Erinnerung war, war nichts real - außer für Hera. In dem Raum war es sehr grell. Die Menschen hinter der verspiegelten Scheibe konnte man nicht erkennen. Plötzlich tat sich eine Tür auf und ein Roboter fuhr in den Raum. Die Maschine hatte eine Ladefläche. Auf dieser war das Mädchen geschnallt, was Medusa zuvor im engen Glaskasten gesehen hatte.


          NEIN! LASST MICH LOS! ICH WILL DAS NICHT! HÖRT AUF DAMIT!, schrie das Mädchen angstlich und weinend, versuchte sich dabei mit aller Kraft zu wehren.

          + Subjekt 003, wenn du dich wehrst, wird es nur noch schmerzhafter. Computer, Injektion verabreichen. Diesmal 500 Milliliter. +, haltte es aus den Lautsprecher.

          Prompt fuhren aus dem Tisch mechanische Schläuche, die an Schlangen erinnerten und sich an Heras Hals, Arme, Beine und Oberkörper drückten. Anschließend fuhren diese Geräte lange Nadeln in Heras Hauptschlagadern ein, nur um dann einen hochtoxischen Cocktail in der besagten Menge zu verabreichen. Die absurd hohe Dosis an Gift war genug, um eine halbe Stadt zu vergiften oder gar zu töten, aber dennoch gerade noch genug, um die Muskulatur des Asenmädchens für die Dauer der Untersuchung zu paralysieren. Die Wirkung ließ einige Minuten auf sich warten, aber dann war es soweit.


          + Computer, mit Mystridiumextraktion beginnen. +

          Sofort hob sich ein Android aus dem Roboter heraus und brachte sich in Position. Als erstes kugelte er Heras Arme und Beine aus, da selbst im 24. Jahrhundert keine Säge die Knochen einer Asin wie Medusa durchtrennen konnte. Danach nahm sich der Android eine Säge und schnitt das Fleisch durch. Und obwohl ihr Körper durch das Gift paralsiert war, nahm sie die Schmerzen voll und ganz wahr. Medusa fühlte, dass Hera furchtbare Schmerzen erlitt, auch wenn sie nicht schreien konnte - ihre Tränen verrieten mehr als tausend Worte. Und es schien auch nicht die erste Untersuchung dieser Art zu sein, wie sie schon im Vorfeld ahnte, aber jetzt noch bestätigt wurde.

          + Du warst heute sehr tapfer, Subjekt 003. Nächste Untersuchung wird pünktlich in einem Monat wieder stattfinden, bis dahin werden dir Arme, Beine und Haare wieder nachgewachsen sein. +, sprach der Untersuchungsleitende, während der Android ihr noch die Marukai mit einer Art Flex abrasierte.

          Nach dem blutigen Treiben besprühte der Roboter die offenen Wunden mit einen Schaum, der sich sofort festigte und wie eine Art Verband die Wunden verschloss. Medusa wusste, was man Hera in ihrer Kindheit antat. Schon in sehr jungen Jahren hatte man ihr regelmäßig Arme, Beine und Marukai auf brutale Art und Weise entnommen, vermutlich um dadurch an das Mystridium zu kommen, was nur die Körper von Asen produzieren konnten. Und als wäre das noch nicht genug, konnte man noch hören, wie die Weißkittel noch übel über die junge Asin lästerten und kein Blatt vor dem Mund nahmen, wenn es um die Abscheu ging, die sie für sie empfanden. Selbst wenn die Freisprecheinrichtung nicht aktiviert war, die Ohren einer Asin konnten diese Worte dennoch hören. Dann schließlich verlor Hera das Bewusstsein, wodurch auf die Erinnerung beendet wurde. Medusa fand sich wieder in dem dunklen und heruntergekommenen Raum wieder, wo sie zuvor war. Kurz hielt sie inne. Diese Szene musste sie selbst erstmal verarbeiten. Dann aber sah sie sich das Hologram an. Sie erkannte ein Fenster, auf dem man zu einer Übersicht gelangen konnte, welche sie sich auch ansah. Eine ellenlange Liste plopte auf, alles Untersuchungen dieser Art und noch mehr. Es waren hunderte, tausende oder noch mehr Einträge. Alles schmerzhafte Erinnerungen aus Heras dunkler Vergangenheit. Plötzlich hörte Medusa eine Stimme hinter sich.


          Nah, willst du nicht noch mehr sehen?

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          • #6
            AW: Gebiet: Asgard

            Medusa kannte diese Stimme, es war die von Hera, nur etwas tiefer und mit deutlich aggressiveren Unterton. Mit ihren Marukai konnte sie eine Gestalt erkennen. Dürr, eingewickelt in blutig triefenden Verbänden, mit Halsband und Manchetten an den Armen, sowie am Unterleib.

            Hera?

            Medusa drehte sich zu der Gestalt um.

            Wen hast du wohl sonst erwartet, du Pestpocke! Du bist in unsere Seele eingedrungen!

            Unsere Seele? Das konnte nur bedeuten, dass es noch jemanden gab, der hier lebte. Medusa horchte. Alsbald hörte sie auch wieder dieses weinen, doch diesmal hörte es sich anders an. Weniger wie das Weinen eines Kindes, sondern mehr wie das von Hera. Und tatsächlich war im Glaskasten eine andere Gestalt, die mit ihrem Unterleib die Scheiben zerdrückt hatte. Es war eine andere Hera, keine Wunden oder sonstige Verstümmelungen, gekleidet in Lumpen.

            Du bist an allem Schuld! Du schuld daran, dass wir so leiden mussten! Du und deine verdammten Brut!, fluchte die in Bandagen eingewickelte Hera.

            Medusa begriff schnell, was hier vor sich ging. Hera hatte eine gespaltene Persönlichkeit, eine die offenbar den Hass verkörperte und die andere vermutlich die Angst.


            He... Hera?, schlotterte die scheinbar ängstliche Hera.

            Keine Angst meine kleine, ich werde nicht zulassen, dass dieses Monster dir etwas antut!

            Ich bin nicht hier um euch etwas anzutun.

            Lügen! Alles nur Lügen! Du kannst mich mit deiner Scheinheiligkeit nicht beeindrucken! DU ergötzst dich an unserem Schmerz und wagst es auch noch mir ins Gesicht zu lügen! Du bist keinen Deut besser, als die Menschen, die uns das alles angetan haben! Du und deine Brut habt uns mindestens genau so viel Schmerz zugefügt!

            Medusa war still. Ganz unrecht hatte sie dabei nicht, denn sie hatte vor einigen Jahren Hera bekämpft, als diese Natra und andere in ihren Bann gezogen hatte und nahm dazu die Hilfe der Geister von Asgard, genauer gesagt aus der Halle der Toten, Walhal. Auch die Wächterinnen Asgards hatten dazu beigetragen, als sie Hera versiegelten.

            Es stimmt, wir haben euch sehr viel Leid zugefügt..., fing Medusa an, wurde aber sofort von der hasserfüllten Hera unterbrochen, die sich zur anderen Hera wandte.

            Siehst du? Diese Kreaturen sind böse! Sie empfinden kein Mitleid und geilen sich an unserem Schmerz auf!

            Die andere Hera kauerte sich verängstigt zusammen und ihr Schluchzen wurde lauter. Medusa schien langsam die Rollen zu verstehen, die die beiden Persönlichkeiten spielten. Darum wandte sie sich an die Hera im Glaskasten, denn die schien die ware Seele zu sein.

            Hera, es tut mir leid, was geschah, es war Unrecht. Aber langsam beginne ich dich zu verstehen...

            Heuchel kein Mitleid, du Miststück!, unterbrach die Hass-Hera ihre Kontrahentin erneut mit lautem und noch aggressiverem Unterton.

            Medusa ließ sich davon jedoch nicht beirren, sondern fuhr fort. Sie griff sich an ihre Augenbinde, nur um diese abzunehmen. Man konnte erkennen, dass sie von Tränen durchtränkt war. Weitere Tränen flossen an Medusas wangen hinunter.


            Ich verstehe nun, warum du warst, wie du warst. Du hattest nach Hilfe gerufen, weil du so sehr gelitten hast... Und wir haben dir mit dem Schwert geantwortet, anstat dir zu helfen... Das ist unverzeihlich...

            Die andere Hera blickte auf und sah Medusa in die Augen. Meinte sie es ernst?

            Hör auf mit Krokodilstränen um dich zu werfen! Ich beschütze mein schwächeres Ich vor Gesindel wie dir!, fluchte die böse Hera und schlug mit ihrer geballten Faust in die Wand, sodas sie in Medusas Blickfeld gelang. Sie gab ihr damit eine unmissverständliche Warnung.

            Doch ihre Tränen waren alles andere als geheucheltes Mitleid. Medusa war einfühlsam, besonders wenn es um das Leiden anderer ging.


            Hera, was ist dein sehnlichster Wunsch?

            Die zornige Seite Heras hatte nun genug und griff Medusa an. Mit einem Griff packte sie ihr ins Gesicht, warf sie dann mit geballter Wucht durch den Raum, bis sie gegen eine weitere Tür stieß, die sich einen kleinen Spalt öffnete. Ein heller Lichtschein drang durch den Spalt hindurch. Medusa richtete sich wieder auf, richtete ihren Blick auf die wahre Hera. Diese schlotterte vor sich hin, überlegte was sie nun sagen wollte. Was war ihr sehnlichster Wunsch?

            { Mein sehnlichster Wunsch...? }, fragte Hera sich und suchte tief ins innerste ihrer Seele nach einer Antwort.

            Wieder kamen die Bilder aus ihrer völlig verunstalteten Kindheit in den Sinn. Bilder voller Grauen. Aber was hatte sie sich nun gewünscht? Je intensiver sie darüber nachdachte, desto klarer wurde es ihr. In den dunkelsten Stunden ihres Lebens hatte sie nur einen Wunsch...

            Das... es jemanden gibt... der mich... liebt..., stotterte sie unter Tränen.

            Verdutzt sah die böse Hera zu ihrem ängstlichen Ebenbild. Auch Medusa verblüffte die Antwort. Das war also Heras innerlichster Wunsch, der Wunsch der sie trotz all dieser Quahlen am Leben hielt. Doch hatte sie dies nicht bei den Asen?


            DIESE MISSGEBURTEN WERDEN DICH NIEMALS LIEBEN!, brüllte die böse Hera, worauf die andere ihre Ohren zu hielt und immer lauter weinte.

            Plötzlich wurde die Tür ganz aufgerissen, die durch Medusas Aufprall nur einen Spalt weit geöffnet war. Ein grelles Licht strömte in den dunklen Raum und wenig später konnte Medusa hinter sich eine Landschaft erkennen, die aussah wie Asgards weiter Wiesen. In der Tat hatte Hera auch ein paar schöne Erinnerungen von der Asenwelt. Doch glücklich fühlte sie sich nicht, wie sich herausgestellt hatte. Schatten mit rot glühenden Augen tauchten auf und trügten das Landschaftsbild. Vor diesen Schatten standen die 12 Wächter Asgards, böse grinsend. Und vor diesen standen die restlichen vier Geschwister Medusas, darunter auch Chronos und Necrominir.


            Siehst du diese Gestalten? Sie alle wollen dir nur wehtun und dich wieder in dieses dunkle Verlies einsperren. Ich bin die einzigste Seele auf der Welt, die dich liebt!, meinte die böse Hera zu der guten.

            Aber wenn sie diese doch liebte, warum hatte sich ihre böse Hälfte mit ihr in dieses Verlies eingeschlossen, anstatt im waren Licht zu leben? Dann bemerkte Medusa aber, dass die böse Hälfte nicht nur ihren Hass verkörperte, sondern auch ihre Angst bzw. Ängste. Hera hatte also die ganze Zeit über nur in Angst gelebt. Angst nicht geliebt zu werden, Angst das man ihr wieder Schmerzen zufügen würde, Angst alleine gelassen zu werden. Medusa wandte sich nun zur bösen Hera.


            Du hast Angst, nicht wahr? Angst davor nicht geliebt zu werden und alleine zu sein. Das dich niemand versteht und man dir wieder weh tut. Darum hast du auch diese Trugbilder hinter mir geschaffen, weil du mit ihnen Schmerzen verbindest, die dich in deinen Kerker halten sollen., fasste Medusa zusammen streckte ihren Arm nach hinten aus.

            Dann gab sie einen Impuls ihrer Energie ab und zerstörte die Schatten, die das Bild verdunkelten und der strahlende Sonnenschein Asgards drang wieder in den Raum ein. Die dunkle Seite Heras war aufgebracht. Sie fühlte sich in Frage gestellt.


            Was verstehst du schon von uns? Du bist doch an allem Schuld, sogar das wir überhaupt existieren in dieser grausamen...

            Hera wurde von ihrem guten Ebenbild unterbrochen, die ihr auf die Schulter fasste und an ihr vorbei schlängelte.

            Nein, warte! wo willst du denn hin?!

            Die böse Hera schlängelte ihrer guten nach und hielt sie fest.

            Wenn du weiter gehst, werden wir nur wieder Schmerzen spüren und leiden...

            Hera, du kannst dich von deinem Schmerz lösen, alles vergessen was damals geschah. Du kannst ein neues Leben anfangen und erleben, wie dein Wunsch wahr wird.

            Die böse Hera stellte sich vor Medusa und versperrte ihrer besseren Hälfte den Weg.

            Warum sollte sie deinen Lügen glauben schenken? Sie hat mich und mehr braucht sie nicht!

            Du sagst du liebst Hera, aber du siehst nicht, wie sehr sie in der Dunkelheit leidet. Würdest du sie lieben, würdest du wollen, dass es sie endlich wieder glücklich ist. Aber das würde bedeuten, dass deine Existenz dahin schwindet, oder?, fragte Medusa die dunkle Hälfte Heras.

            Sie blieb geschockt stehen und sah sich langsam zu ihrer besseren Hälfte um. War es wirklich so? Hatte ihre Angst sie so blind gemacht, dass sie nicht mehr erkannte, wie sie sich selbst schadete? Hatte Medusa vielleicht sogar recht und sie war nur die Verkörperung von all dessem, was die andere Hera nicht war? Die gute Hera schlängelte nun ins Licht und war im ersten Moment geblendet. Doch dann spürte sie die wärmenden Sonnenstrahlen Asgards, eine ihrer wenigen guten Erinnerungen.


            Hera, was machst du hier, geh wieder rein!, befahl die die dunklere Hera.

            Die gute Hera schüttelte jedoch den Kopf, blickte ihrem Ebenbild in die Augen und danach in Medusas. Die böse Hera versank in Gedanken.


            Wie können wir ein normales Leben führen, nach allem, was wir dir und deinem Volk angetan haben? Wir würden nur wieder gehasst werden und uns noch mehr Schmerz zufügen...

            Wir haben dich nie gehasst, Hera. Wir wollten dir nie Schmerz zufügen. Du hast nach Hilfe gerufen und wir haben dich missverstanden, es liegt an uns bei dir wieder etwas gut zu machen.

            Warum? Warum wollt ihr uns überhaupt? Wir haben euch doch soviel Leid zugefügt? Ich versteh das nicht, wie kann man nur jemanden sowas vergeben...

            Durch deine Adern fliest das gleiche gleiche Blut in meinen. Du bist meine Schwester, zugleich auch meine Tochter, aber vor allem bist du ein Teil von uns allen. Du hattest dein ganzes Leben lang nur im Würgegriff der Schmerzen gelebt, aber auch du hast das Recht auf Leben.

            Doch das lief wieder auf die Frage hinaus, wie Hera überhaupt ein schönes Leben haben sollte, mit all den schmerzhaften Erinnerungen. Sie konnte nicht einfach die Vergangenheit vergessen, das war der Fluch eines guten Gedächtnisses. Die dunkle Hera hatte ihren Kopf gesenkte, ballte derweilen ihre Hände zu Fäuste, während sie zu weinen begann. Nachdem Medusa zuende geredet hatte, wandte sie ihren Blick unauffällig zur anderen Hera, die ebenfalls traurig, ratlos und leer vor sich hin starrte. Es musste etwas getan werden. Dieser Kreislauf musste gestoppt werden, sonst würde es ihr niemals besser gehen.

            Medusa... Ich hasse dich, aber du hast recht... Hera wird nie ein glückliches Leben führen, solange ich sie ständig an ihre Vergangenheit erinnere...

            Verwundert sahen Medusa und die gute Hera die böse an. Sie schien zum erstenmal begriffen zu haben, was auf dem Spiel stand. Darum hatte sie einen entschluss gefasst.

            In mir ruht all der Hass, die Angst und das Leid Heras, nur deshalb konnte ich überhaupt entstehen..., sagte sie zu Medusa und wandte sich dann zur guten Hera.

            Wenn ich sterbe, nehme ich all die Erinnerungen mit und ebne dir den Pfad in ein neues und besseres Leben., meinte sie und ballte ihre Marukai an der Hand zu einer Klinge.

            Die böse Hera wandte sich erst wieder zu Medusa.


            Medusa, wenn du Hera schlecht behandelst, werde ich wiedergeboren und dich töten, hast du mich verstanden!, drohte sie und hielt ihr die Klinge unter die Nase, bevor sie sich wieder zu ihr gutes Ebenbild zurück drehte.

            Medusa nickte ihr zustimmend zu.


            Du hast mein Wort!

            Was hast du vor... Hera? Lass mich bitte nicht allein!, flehte die gute Hera, hielt dabei der anderen dem Arm fest.

            Mein Entschluss steht fest. Damit du ein glückliches Leben führen kannst, musst du deine Vergangenheit vergessen. Lebe! Lebe das Leben, nach dem du dich immer gesehnt hattest! Lerne ein Leben in Freiheit kennen, ohne die Ketten deiner Vergangenheit..., sagte sie und riss ihren Arm von der anderen Hera los, nur um sich dann ihre Klinge selbst in die Brust zu rammen, genau an der Stelle des Herzens.

            Die Umgebung verstummte, während die gute Hera schockiert da stand und mit ansehen musste, wie sich ihre dunkle Seite opferte und dabei all die schlechten Erinnerungen mit sich auslöschte. Sie ging zu Boden, während die andere Hera das ganze nicht fassen konnten. Dann aber geschah das unfassbare. Die Verbände der bösen Hera lösten sich, sie wurden zu Nebel und man sah ihren geschundenen Körper. Die alten Wunden heilten, bis sie schließlich zum exakten Ebenbild der guten Hera wurde, gleichzeitig verschwand nach und nach der finstere Raum hinter ihr. Die einst böse Hera begann wieder zu lächeln und realisierte nun, was wahre Macht war. Wahre Macht bestand darin, die eigene Angst zu besiegen. Mit Medusas Blut war ihr dabei eine ganz besondere Form der Macht in die Wiege gelegt worden. Die Macht all den Schmerz der Vergangenheit zu vergessen. All die Erinnerungen an das Leid verflogen auch in der anderen Hera und ihre Tränen verschwanden ebenfalls, während die einst dunkle Seite von Hera die Augen schloss und langsam zu Nebel wurde, der aber in die gute Hera strömte. Aus Hera verschwanden all die Erinnungen der dunklen Seite und sie bgann sich innerlich zu fragen, was eigentlich passiert war. Ein letztes mal lächelte die sterbende Seite ihr Ebenbild an, streichelte mit ihre Hand ihre Wange, bis sich sich schließlich komplett aufgelöst hatte. Zurück blieb nur ein Abdruck auf der Wiese, aber auch der würde mit der Zeit verschwinden. Medusa liefen die Tränen. Sie begab sich zu Hera runter, umschlang sie zärtlich und umarmte sie.
            Zuletzt geändert von Medusa; 17.03.2012, 04:28.

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            • #7
              AW: Gebiet: Asgard

              Es war also nun vorbei. Die boshafte Hera existierte nicht mehr, dank eines Rituals, das die Asen Dikarta nannten - auf Deutsch: Abwerfung. Denn die Fähigkeit nicht altern zu können hatte ihren Preis, da sich mit den Jahren auch schlimme Erlebnisse und ähnliches ansammelten, wie es bei Hera der Fall war. Mit dem Dikartawurden diese Erlebnisse aus dem Gedächtnis einer Asin gelöscht. Was übrig bleibt sind nur Abdrücke die besagen was und warum etwas aus dem Gedächtnis gelöscht wurde. Bei Hera ist dieser Abdruck symbolisch der Abdruck auf der Wiese, an dem ihre zweite Persönlichkeit zuletzt lag. Medusa, und auch Hera, hatten dabei eine ganz besondere Fähigkeit, die einzigartig unter den Asen war. Sie waren bei Körperkontakt in der Lage in das Bewusstsein anderer Lebewesen einzudringen und dort die Erinnerungen zu manipulieren, eine artverwandte Form der Gedankenkontrolle.

              Gerade als Medusa die von allem Kummer befreite Hera umarmte, war es an der Zeit, wieder in die reale Welt zurück zu kehren.


              Lass uns zurück zu den anderen gehen. Sie warten schon auf uns.

              Verwundert sah ihr Hera in die Augen.

              Die anderen?

              Wen konnte Medusa damit meinen? Als sie in die Gedankenwelt eintauchte, war weit und breit niemand anderes in der Nähe. Plötzlich schob die Anführerin der Asen ihren Mund zu Heras. Beide schlossen indessen die Augen und küssten sich. Als sie dann wieder die Augen öffneten, waren sie wieder in Asgard, der realen Welt. Heras Marukai waren wieder auf ihre normale Länge von 15 Metern zurück geschrumpft, von Medusas Wunden waren nur noch Vernarbungen zu sehen, die auch bald verschunden sein werden und sie hatte ihr neugewonnenes Familienmitglied genau so umschlungen und umarmt, wie in der Gedankenwelt. Dann aber stellte Hera fest, dass sie wirklich nicht alleine waren. Zahlreiche Gestalten standen um sie herum, einige davon waren bekannte Gesichter, andere davon noch unbekannte.

              Athena... .Furjir.. Lamia, Chronos und Necrominir..., zählte sie auf.

              Mit Medusa zusammen waren sie bei den Asen die sechs Gorgonen, direkte Nachkommen der wahren Mutter aller Asen, Odin. Aber da gab es noch 12 weitere bekannte Gesichter, die Wächter Asgards waren ebenfalls anwesend. Hera sah sich zuerst bis zu ihrer rechten hin um und erinnerte sich sofort an die Namen.


              Thor, Heimdall, Forseti, Freyjas, Baldera und Sagga...

              Danach sah sie zu ihrer linken hin und erkannte auch dort bekannte Gesichter.

              Ulleru, Wali, Skadi, Vidar, Njodra und Quntina...

              Doch das waren nicht alle bekannten Gesichter, denn auch Widous, Devastina sowie Medusas Töchter Geljay, Julany, Jadilir und Galaterina waren anwesend. Nur Asudem bzw. Asjudemi, Asudems richtiger Name, fehlte. Ansonsten war schonmal die gesamte Führungsebene der Asen anwesend. Und dazu noch zahlreiche andere Asen jeder Rasse. Alle schienen sie erfreut zu sein. Dann trat die große Klingenbrecherin in schwerer Rüstung vor, die Anführerin der 12 Wächter Asgards und die Bewacherin des Bifröst, Heimdall. Sie machte eine kurze respektvolle Verbeugung, bevor sie für alle anwesenden Asen das Wort erhob.

              Tyrandia e loria, Hera. Willkommen Zuhause., sagte sie in ihrem gewohnt respektvollem Ton.

              Danach hagelte es Beifall von allen Seiten. Denn nun, da die gesamte Führung der Asen wieder vereint war und Hera durch das Ritual Dikarta zu einem neuen Mitglied des Volkes wurde, konnten in Asgard wieder Frieden und Ordnung einkehren, wie einst vor vielen tausenden von Jahren. Das Volk der Waldwesen und Geister war wieder zur alten Stärke herangewachsen. Hera ging derweilen in Freudentränen auf, denn noch nie in ihrem Leben wurde sie so herzlich empfangen. Dieser Tag brannte sich als schönster Tag in ihrem Leben ein, an dem Tag, wo endlich ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung ging.

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              • #8
                AW: Gebiet: Asgard

                Die ganze Zeit seit dem Guerillia-Angriff von Lamia war es ruhig in Midgard, wie die Asen die Dimension der Menschen und Pandoras nannten. Untätig waren die Asen aber nicht. Seit Stunden waren die führenden Asen im Tronsaal Hlidskialf von Gladsheim, planten und verwalteten die Vorbereitungen einer Großoffensive. Aber es gab auch sehr viele Schäden, die durch Heras Machübernahme von vor über 10.000 Jahren angerichtet wurden und nun endlich repariert werden konnten, jetzt da die alte Ordnung wieder hergestellt war. Mit dieser Aufgabe waren die zwölf Wächter Asgards betraut worden, bis auf Heimdall, Baldera und Thor. Während Thor und Baldera ihre Streitkräfte mit den sieben Kriegerinnen des Kodex versammelten und vereinten, behielt Heimdall von ihrem Thron aus Midgard im Auge. Ihre visionellen Fähigkeiten waren einzigartig unter den Asen, denn als einzigstes konnte sie in eine andere Dimension hineinschauen ohne diese vorher zu betreten.

                Medusa, die sich ebenfalls auf ihre Mission vorbereitete schlängelte auf Heimdall zu und sprach diese an.


                Was passiert gerade in Midgard, Heimdall?

                Die Pandoras schlagen sich wacker gegen die Übermacht der APA. Doch ihre Bemühungen werden vergebens sein, die Diploducas bereiten eine Invasion vor. Ich sehe nicht genau woher ihre Verstärkung kommt, aber sie kommt von außerhalb des Sonnensystemes., erzählte sie erst.

                Danach schwankte ihr Blick zu den Menschen in Europa, danach in die Vereinigten Staaten und schließlich nach Asien und Afrika.


                Die Regierungen der Menschen sind sich nach wie vor sicher, dass die Diploducas ihre besten verbündeten sind. Die einfachen Menschen jedoch sind anderer Meinung. Seit dem der Ort Sarajevo von ihrer orbitalen Waffe von der Landkarte verschwand, wächst unter den Menschen die Angst.

                Schließlich wanderte ihr Blick auf die Gefangeneninsel von General Diabola, in den Raum wo Asen und Pandoras gemeinsam gefangen gehalten wurden.

                Unseren Schwestern geht es noch gut, ich kann aber nicht klar erkennen für wie lange noch. Die Befreiungsaktion läuft, aber unsere Infiltratorin stößt an immer größere Hürden.

                Bald ist die Zeit gekommen, in der wir uns Midgard zurückerobern. Aber der Kampf wird lang und blutig, auf allen Seiten., kommentierte Medusa.

                Sie hatte sich sehr verändert, nachdem ihre Erinnerungen zurück kehrten. Sie war entschlossener, zielstrebiger und gewissenhafter als je zuvor. Dennoch überkam sie hin und wieder einseltsames Gefühl, was die Sache mit Hera anging.


                Es ist ein seltsames Gefühl wieder vereint zu sein, Heimdall. Viele Dinge haben sich seitdem geändert, andere waren nie anders...

                Heimdall schwieg, hörte aber aufmerksam zu. Mit ihr war nicht viel Smalltalk möglich, aber das wusste Medusa. Die oberste Wächterin von Asgard zeigte kaum Emotionen, sie war immer sehr ruhig, still, doch sehr wachsam. Über ihre Stärke und Fähigkeiten wusste man im Grunde gar nichts, denn nie hatte es bisher jemand gewagt Asgard anzugreifen. In der minutenlangen Stille dachte Medusa wieder an Deto, den Menschenjungen. Seine Aktionen entsprachen dem Kodex der Asen. Sie überlegte, ob sie ihm das Angebot machen sollte, ein Wikinger zu werden - der erste seit Jahrtausenden. Wikinger waren legendäre Wesen, sie waren halb Asen und halb Menschen, die Vorbilder für die Menschen von einst, bevor sie in Vergessenheit gerieten. Aber was machte der Menschenjunge eigentlich zusammen mit Dragana, Asjudemi und einigen anderen Kriegerinnen?

                Heimdall, kannst du sehen was mein Menschenfreund in Midgard macht?

                Heimdalls Blick wanderte auf Tirol zu. Sie kannte den Jungen, sie kannte jeden Midgarder der Asgard betreten hatte, auch die Pandoras. Dennoch war es schwer in auszumachen, denn die Pandoratechnologie verursachte viele Interferenzen in der Raumzeit was die Sicht erschwerte. Aus diesem Grund brauchte sie auch etwas länger, um ihn ins Sichtfeld zu bekommen, eigentlich konnte sie ihn gar nicht ausmachen. Klugerweise hatte er aber 13 Asen bei sich, die konnte Heimdall dann als Ankerpunkt nutzen um nach Medusas Freund zu suchen. Sie fand ihn schließlich.

                Dein Freund gibt sein bestes seine Fehler gegenüber der Maschinenfrau Allen wieder gut zu machen. Er ist der erste Mensch seit langem, dem ich vertrauen würde., berichtete sie und gab ein persönliches Statement zu ihm ab, was sie sonst nur sehr selten tat.

                Nur noch wenige Stunden, bevor es losgeht. Halte deinen Blick auf die Streitkräfte der Diploducas im All. Wir müssen den Boden für uns gewinnen, bevor sie landen., meinte Medusa, legte ihre Hand ans Knie der Dragotaurin bevor sie schließlich von dannen zog, um die Vorbereitungen für den Großangriff zu unterstützen.

                Die Asen hatten also großes im Schilde und fernab von dem was die Pandoras, Diploducas oder Menschen glaubten von ihnen zu wissen, würde sich schon bald ihre wahre Natur offenbaren.

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                • #9
                  AW: Gebiet: Asgard

                  In Asgard waren die Vorbereitungen für den großen Krieg um die Vorherrschaft auf der Erde abgeschlossen. Die Armeen waren bereit, die Strategie war klar. Baldera befand sich derweilen auf ihrem Schiff, wo sie darauf wartete, dass alle für den große Kampf bereit waren. Zu Baldera gesellten sich nun Geljay - ehemals Gelaya, da auch sie ihr Gedächtnis wieder zurück gewann -, Thor, Devastina und Julany.

                  Ich bin das erste mal auf diesem Schiff. Ein verdammt lustiges Spielzeug hast du da. Wann hast du es denn gebaut? Es sieht ziemlich neu aus., fragte Julany Baldera.

                  Baldera lachte erst, bevor sie Julany aufklärte.


                  Es ist nicht das erste mal, dass du auf "diesem Schiff" bist, aber danke für das Kompliment. Hera scheint ganz schön mit in euren Erinnerungen herumgepfuscht zu haben., meinte die Dragotauren und grinste vor sich hin, während Julany verdutzt zu ihr auf sah.

                  Fahre fort, Schwester Baldera, ich höre mir deine Geschichten immer gerne an, auch wenn ich sie mittlerweile öfter gehört habe, als wir Sterne am Himmel Asgards zählen konnten.

                  Stolz lächelte die Frohe Baldera vor sich hin, fühlte sich sichtlich geschmeichelt von Thors Bemerkung. Sie hatte recht, sie sollte vielleicht mal das Gedächtnis ihrer Schwestern auffrischen.

                  Ihr seid an Bord der Ringhörn, das Flaggschiff Asgards. Ich habe es Eigenhändig gebaut und vor über 15.000 Jahren fertiggestellt. Ja, es ist quasi gerade erst vom Stapel gelaufen, so neu ist es selbst nach der ganzen Zeit. Echte Qualitätsarbeit.

                  Dieses Schiff war ihr absolutes Meisterwerk und sie gab damit auch gerne mal ein wenig an. Die Ringhörn war in der Tat die stärkste Waffe der Asen. Es war ein Luftschiff, das allerdings nicht von Ballons in der Luft gehalten wurde, sondern von riesigen Qi-Kristallen, die ein starkes Magnetfeld erzeugten. Gleichzeitig war dieses starke Magnetfeld wie ein Schutzschild, das das etwas über einem Kilometer lange Schiff komplett einhüllte. Ander als alle anderen Luftschiffe der Asen war dies aber nicht aus Holz von Yakatum-Bäumen gefertigt, sondern aus hochwertigen, vergoldeten Mystridium. Es hatte fünf riesige Kanonentürme mit jeweils einem Lauf, in dem sich ein mannshoch-dicker Qi-Kristall befand. Gesteuert wurden die Kanonen mittels Gedanken, wofür sich die Marukai der Schützinnen in die Vorrichtungen winden mussten. Die immense Größe des Schiffes erlaubte zudem ein gewaltiges Unterdeck, in dem hunderte, wenn nicht tausende von Asen Platz hatten und fast wie in einer der unterirdischen Städte leben konnten. Auf dem Deck selbst war ein kleiner Wald aus Yakatums. Riesige Wurzeln und Äste schufen ein gewaltiges Blattwerk und sorgten für zusätzliche Stabilität. Doch der Hauptgrund für das ganze Grünzeug war die Energieversorgung. Durch Photosynthese konnten die effizienten Asenpflanzen ca. 75% der einfallenden Sonnenenergie aufnehmen und damit die Qi-Kristalle aufladen, die für den Schwebemodus gebraucht wurden. Im Ernstfall konnten mit den Kristallen auch die Waffen versorgt werden, während die Pflanzen das Magnetfeld ganz von alleine versorgten - schönes Wetter vorausgesetzt. Weitere Grünflächen dienten außerdem für eine konstante Lebensmittelversorgung für eine mehrfache Hundertschaft an Asen.

                  Die Ringhörn hatte noch viele weitere Funktionen, Fähigkeiten und Überraschungen. Zusammenfassend konnte man aber sagen, es war eine autarke, mobile Festungsstadt. Baldera war also nicht zu unrecht stolz auf ihr großes Meisterwerk. Doch nun meldete sich auch Devastina zu Wort, die sich bisher nur mental auf den Kampf vorbereitet hatte.


                  Schwestern, es ist an der Zeit. Lasst uns in die Schlacht ziehen und Ruhm und Ehre für unser Volk ernten!, rief sie.

                  Geljay sah sich darauf hin die Flotte an Luftschiffen an, die sich bereits an den Flanken der Ringhörn versammelt hatte.


                  Dann zeig mal was die Ringhörn so alles kann, Baldera.

                  Voller Stolz erstrahlte Balderas Gesicht heller als es so schon tat. Verständlich, denn un war der große Moment gekommen, die Ringhörn wurde in ihre erste richtige Schlacht geführt. Doch zuerst musste der Bifröst geöffnet werden. Die Dragotaurin zog ihr riesiges Schwert und hielt es über ein Podest, in dem sich ein Schlitz befand. Dann ließ sie es langsam hinein gleiten, bis es einrastete. Die Klinge löste einen Mechanismus aus, der dafür sorgte, dass das Schiff magnetisch über dem asgardischen Meer verankert wurde, dank des Magnetfeldes des Planeten Asgard. Danach nahm Baldera ihr großes Kriegshorn, das wesentlich größer war als das von Devastina, holte tief Luft und bließ hindurch. Der Klang war dunkel, aber sehr laut und erreichte selbst die Besatzung im Steuerraum der Ringhörn, sowohl auch die anderen, kleineren und konventionellen Luftschiffe. Sekunden später tat sich etwas in der Mitte des Schiffes, genauer gesagt am Asensymbol, was dort in den Boden eingebettet wurde. Ein Kreisring, der die Wächter Asgrds im Asenlogo repräsentierte, begann sich sowohl aus dem Boden zu, als auch zu öffnen, nur um dann einen riesigen Kreis um das Schiff zu bilden. Anschließend geschah das gleiche mit dem Ring, der die Krieger des Kodex symbolisierte und danach der dritte Ring für die Quellen des Qi, was auch gleichzeitig die Throne der Gorgonen darstellte. Schlussendlich hob sich eine fünfeckige Säule aus der Mitte heraus, der Sitz der Töchter Odins, das Zentrum von Asgard. Inschriften in Asensprache, gefertig aus dem selben Material, wie die Qi-Kristalle, glühten in einem Rot, das an flüssiges Magma erinnerte. Das ganze Konstrukt bestand aus Mystridium mit eingebauten, großen Qi-Kristallen. Es handelte sich hier um den größten Energiespeicher der je von Asen erbaut wurde. Aus dem aufgerichtete Asenlogo wurde die Energie anschließend freigesetzt, was das Raum-Zeit-Gefüge vor dem Bug der Ringhörn regelrecht aufriss. Ein Wurmloch in eine andere Dimension tat sich auf, ein Bifröst so groß wie es ihn noch nie zuvor gab. 20 Kilometer weit reichte der regenbogenfarbene Dimensionsspalt und bis zu zwei Kilometer tat er sich in der Höhe bzw. Tiefe auf, bis zum asgardischen Meer hinunter. Groß genug für eine gewaltige Kriegsflotte.

                  Der Bifröst war offen. Die riesige Seestreitmacht der schnellen Asenschiffe, die unter der Ringhörn wartete, fuhr als erstes durch das Wurmloch, gefolgt von den Luftschiffen, die bisher das Flaggschiff flankiert hatten. Hunderte von Schiffen, zu See und in der Luft, betraten die Regenbogenbrücke. Auch die riesige Ringhörn schob sich in das Wurmloch hinein. Als nach einigen Minuten der Koloss schlussendlich mit seinem Heck aus Asgard verschwand, schloss sich der Bifröst. Doch wo sollte die Reise hingehen? Wo war das Ziel der Asenflotte?



                  ************************************************** ***************

                  >>> HIER <<< geht es weiter mit Baldera, Thor, Julany, Geljay und Devastina, sowie einigen anderen Asen.
                  Zuletzt geändert von Medusa; 07.05.2013, 22:06.

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